Die Villa des früheren Credit-Suisse-Chefs Tidjane Thiam in Herrliberg am Zürichsee stand unter einem schlechten Stern, spätestens als der damalige CS-Top-Banker Iqbal Khan gleich nebenan einzog.
Die mondäne Villa des früheren Credit-Suisse-Chefs Tidjane Thiam ist vor kurzem verkauft worden, wie die «Zürichsee Zeitung» (Artikel hinter Bezahlschranke) am Dienstagabend meldete. Neue Eigentümerin ist die Firma Birchmeier Invest aus Zürich, die zur Aargauer Birchmeier-Gruppe gehört.
«Derzeit sind wir am Evaluieren, ob wir die Villa sanieren oder abbrechen und etwas Neues bauen», sagte Thomas Prajer, CEO der Birchmeier Invest, gegenüber der «Zürichsee Zeitung. «Wir entwickeln Grundstücke und folgen dabei dem Grundsatz der Verdichtung.» Möglich sei denn auch, dass es ein Mehrparteien-Objekt werde. Das Haus sei in einem sehr guten Zustand.
Lebensmittelpunkt anderswo
Zum Kaufpreis wollte sich Prajer nicht äussern. Aktuell werde das Gebäude zwischenvermietet. In Finanzkreisen wurde gemutmasst, dass Thiam rund 10 Millionen Franken für die Immobilie bezahlt hatte, in der er eine Zeit lang mit seiner Familie wohnte.
Thiam dürfte mittlerweile kaum mehr Interesse an der Villa haben, da sich sein Mittelpunkt wieder Richtung Paris und London verlagert hat, wo er diverse Verwaltungsratsmandate angenommen hat, wie finews.ch verschiedentlich berichtete.
Ruhe für Iqbal Khan
Ruhe kehrt damit auch für Iqbal Khan ein. Der frühere Credit-Suisse-Manager hatte unmittelbar neben Thiams Grundstück eine Villa erworben. Als die beiden Alpha-Tiere bei der CS miteinander zu arbeiten begannen, kam im Hause Thiams an einer Party in einer Auseinandersetzung zum Zerwürfnis.
Khan reichte einige Zeit später seine Kündigung ein und wechselte zur UBS. Dies löste in der Übergangszeit eine Beschattung Khans aus, die – als sie aufflog – zum unfreiwilligen Abgang diverser hochrangiger Manager bei der CS führte. Thiam, der behauptete, von der ganzen Überwachung nichts gewusst zu haben, konnte sich schadlos halten.
Doch nicht für lange. Im Frühjahr 2020 war auch er weg. Der Rest ist Geschichte, über die finews.ch kontinuierlich berichtet hat.