Hotelier Malte Budde hat auch schon für ein Kamel ein zweites Zuhause geschaffen, und mit den Rolling Stones kam er auch Zugang. Für ein perfektes Wochenende im Hyatt Regency Mainz hat er entsprechend eine Menge Geheimtipps auf Lager.
Herr Budde, warum sind Sie Hotelier geworden?
Mein Vater war beruflich oft unterwegs, und ich bin daher mit meinen Eltern immer viel gereist. Dabei hatte ich die wundervolle Chance, die internationale Hotelwelt intensiv kennen- und schätzen zu lernen. Die liebenswürdigen Menschen, die sich damals um unser Wohl gesorgt haben, haben mich begeistert, und so war mein Berufswunsch ganz klar vorgezeichnet.
Wie sind Sie zu Ihrem heutigen Job gekommen?
Nach Ausbildung und mehreren Stationen bei internationalen Hotelketten war ich rund sechs Jahre im Park Hyatt Zürich tätig – zuletzt als Director of Operations.
Da Hyatt seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit bietet, innerhalb des Unternehmens immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen, habe ich mich vor etwa einem Jahr entschlossen, weiter zu ziehen. Anfang diesen Jahres war es dann soweit, ich durfte die Leitung des Hyatt Regency Mainz übernehmen.
Verraten Sie uns fünf Gründe, was Ihr Hotel aussergewöhnlich macht?
Das Hyatt Regency Mainz ist ein 5-Sterne Freizeit- und Businesshotel mit wunderschöner Lage am Rhein unweit der Altstadt. Die historische Festung «Fort Malakoff» (Bild ganz oben) aus dem 19. Jahrhundert wurde perfekt ins moderne Design des Hotels integriert und dient als einzigartige Event-Location.
Das Gourmet-Restaurant «Bellpepper» begeistert mit seiner offenen Showküche und seinen köstlichen regionalen Menüs und ist übrigens auch bei den Mainzern sehr beliebt – ebenso wie die «Rheintöchter Terrasse» und die «M-Lounge & Bar».
Im «Club Olympus» können sich unsere Hotelgäste im Pool (Bild oben), in der Sauna, im Dampfbad oder im Whirlpool entspannen und sich mit einer Vielfalt von Wellness-Anwendungen verwöhnen lassen. Am allerwichtigsten sind jedoch unsere erstklassigen Mitarbeitenden, die mit viel Herzlichkeit und Empathie für den perfekten 5-Sterne Service sorgen.
Was war das Verrückteste, was Sie in Ihrem Berufsalltag erlebt haben?
Vor vielen Jahren, während meiner Zeit in München, hat einer unserer Gäste mitbekommen, dass in der Stadt ein «Kamelrennen» stattfindet. Er hat dann sein eigenes Kamel einfliegen lassen, um an diesem Rennen teilzunehmen. Wir haben daher von einem lokalen Zirkus einen Wagen geliehen und somit auch für das Kamel ein zweites Zuhause geschaffen.
Wie definieren Sie Gastfreundschaft?
Viele Hoteliers sind heute mehr Buchhalter als Gastgeber. Natürlich hat sich unsere Branche entwickelt und wir alle müssen Zahlen messen. Aber für mich ist die Gastgeberrolle immer noch das Wichtigste.
Jeder Gast hat einen Grund, warum er ein Hotel unserer Klasse bucht und das hat immer mit einem Erlebnis zu tun. Wir müssen die Wünsche und Erwartungen unserer Gäste kennen und erfüllen, um so grandiose Erlebnisse zu kreieren. Ich bin der Meinung, Gastgeber zu sein ist immer noch der schönste Job der Welt.
Welche VIPs durften Sie als Hotelier schon begrüssen?
Grundsätzlich gilt: Namen von Gästen, ob prominent oder nicht, nennen wir nicht. Aber eine Geschichte aus meiner Studentenzeit kann ich heute ohne schlechtes Gewissen teilen: Ich hatte die Aufgabe, die Tür für die Rolling Stones offen zu halten und dafür zu sorgen, dass die Band direkt in ihre Zimmer kann.
Die Tür der Limousine ging auf und Keith Richards kam auf mich zu. Nach einer kurzen Begrüssung kam gleich die Frage: Wo ist die Bar? Alle Sicherheitsmassnahmen waren dahin und die ganze Band sass dann mit unseren anderen Gästen in der Bar. Ich kann mich noch an die Gesichter der Gäste erinnern... ich glaube, die meisten haben die «Versteckte Kamera» gesucht.
Was bietet Ihr Hotel für ein «perfektes Wochenende» zu zweit?
Dafür empfehle ich unbedingt ein Zimmer mit Rheinblick (Bild oben), ein romantisches Dinner in unserem Gourmet-Restaurant und natürlich auch ein Verwöhnerlebnis im Spa «Club Olympus». Die wunderschöne Mainzer Altstadt mit dem imposanten Dom und den verwinkelten Gassen ist nur wenige Schritte vom Hotel entfernt.
Mein Special-Tipp: die einstündige Stadtführung «Goldenes Mainz», die die Highlights der ehemaligen Römerstadt und heutigen rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt vorstellt.
Was ist Ihr Geheimtipp in der näheren Umgebung?
Wir leben hier in einer sehr reizvollen touristischen Region und ich habe daher viele Geheimtipps. Beispielsweise Rheinhessen, auch das «Land der tausend Hügel genannt», das als sonnigstes und grösstes Weinanbaugebiet Deutschlands gilt und für fruchtige, spritzige Weissweine und unzählige Weinfeste steht.
Ebenso der Rheingau mit seinen zahlreichen Weingütern, die zu Weinverkostungen einladen, sowie die attraktiven Städtchen am Rhein wie Rüdesheim oder Assmannshausen. Aber auch ein Ausflug ins benachbarte noble Wiesbaden oder ins quirlige Frankfurt am Main ist definitiv lohnenswert.
Worauf achten Sie beim täglichen Gang durchs Hotel?
Auf zufriedene Gesichter. Man kann viel in Gesichtern lesen und muss sich als Direktor immer die Zeit nehmen, um zu hinterfragen: Ist das Lachen nun wirklich herzlich oder möchte Dir die Person gegenüber gerade eigentlich etwas mitteilen.
Was war der beste Ratschlag Ihrer Eltern?
Meine Eltern haben mir nur unter einer Bedingung erlaubt, in die Hotellerie einzusteigen: Ich musste zuvor ein BWL-Studium absolvieren. Ich kann mich noch sehr gut an die Diskussionen erinnern. Heute bin ich ihnen dafür jedoch sehr dankbar.
Was motiviert Sie jeden Tag aufs Neue, Ihren Job auszuüben?
Es gibt nichts Schöneres als diesen Beruf mit all seinen Facetten und Herausforderungen, die Unplanbarkeit, die speziellen Arbeitszeiten sowie die zahlreichen internationalen Gästen und Kolleg*Innen. Ich benötige daher keine Motivation. Denn es ist für mich eine Berufung und ein grosses Privileg, diesen Job machen zu dürfen.
Malte Budde ist seit Januar 2020 General Manager im Hyatt Regency Mainz. Innerhalb des Hyatt-Konzerns hatte er zuvor schon verschiedene Funktion inne, unter anderem war er Marketing-und Verkaufschef sowie später Director of Operations in Zürich. Die Schweiz ist ihm auch durch seine frühere Tätigkeit für die Victoria-Jungfrau Collection sowie für die Steigenberger Hotels hierzulande vertraut. Seine Ausbildung führte in zunächst an die Städtische Berufsschule für Bau- und Gastgewerbe in München sowie an die Hochschule Heilbronn, wo er einen Bachelor’s Degree in Tourismus und Wirtschaft erlangte.