Penthouses genügen den Reichen nicht mehr. Zusätzlich müssen bekannte Designer und Hotelbetreiber bei den Luxusbleiben Hand anlegen. Dafür sind die Wohlhabenden bereit, tief in die Taschen zu greifen.
Die Upper-Class kleidet sich gerne von Kopf bis Fuss in edle Stoffe von hochkarätigen Designern. Doch das reicht vielen Gutbetuchten nicht mehr. Nun müssen auch deren Villen und Appartements den Stempel von Armani, Versace oder Bulgari tragen.
Derzeit sind weltweit über 400 Bauprojekte in Planung, bei denen die Käufer bereit sind, einen Aufschlag von mehr als 130 Prozent gegenüber herkömmlichen Residenzen zu bezahlen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» mit Verweis auf eine Analyse des Immobilienberaters Knight Frank berichtete.
Boom im Dubai
Demnach hat Dubai die höchste Konzentration von sogenannten «branded residences», wie es weiter heisst. Im kommenden Jahr öffnet das Royal Atlantis Resort & Residences im Emirat seine Türen (siehe Bild, oben). Besonders Anklang bei den Wohlhabenden fänden zudem von Hotelbetreibern wie JW Marriott oder The Fours Seasons entwickelte Residenzen; dies deshalb, weil sie denselben Service böten wie im Hotel, sprich Privatköche oder einen Concierge-Dienst während 24 Stunden.
One Barangaroo’s penthouse in Sydney. (Bild: Knight Frank Asia Pacific)
Wertbeständige Anlage
Dahinter steckt laut Bericht eine Differenzierungsstrategie. Man könne Wohn- und Hotelbauten zwar immer höher und aufwändiger bauen. Doch lege ein bekannter Markenträger bei der Einrichtung Hand an, sei dies ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz, begründet ein Branchenspezialist den Boom gegenüber der Agentur. Weiter würde ein von einem Markenhaus entwickeltes Appartement den Wert in einer Immobilienbaisse eher behalten.
Ein Indiz, dass sich die Reichen um solche Luxus-Bleiben reissen, findet sich laut Bericht in London. In der Finanzmetropole wechselte ein vom Nobelhotel Mandarin Oriental entwickeltes Penthouse in der Überbauung One Hyde Park diesen Monat für umgerechnet rund 210 Millionen Franken den Besitzer (siehe Video, unten).