Marktbeobachter sehen allerlei Gründe, warum der Goldpreis an Anziehungskraft verloren hat. Marc Faber hat seine eigene Erklärung.
Weltweit sinkende Nachfrage. Grossinvestoren hätten ihre Bestände reduziert. Schwindende Sorge vor Krisen. Oder ein Wiedererstarken der US-Wirtschaft: Das sind nur ein paar Erklärungen, warum der Goldpreis seit einigen Monaten schwächelt. Der bekannte Anlageguru Marc Faber sieht die Ursache aber anderswo, wie er in einem aktuellen Interview auf CNBC erklärte.
In gewohnter Manier zog er über die Geldpolitik der Zentralbanken her, die zu einer weiteren Verringerung der Kaufkraft führe. Überall sei eine Inflation von Vermögenswerten vorhanden. «Nichts ist besonders günstig, aber Gold ist derzeit relativ günstig im Vergleich zu Aktien», so der Crash-Prophet.
Medienvertreter sind mitschuldig
Auf die Frage der Moderatorin, warum Investoren derzeit trotzdem Gold mieden, führte Faber folgende Erklärung ins Feld: «Weil die Medien kein Gold mögen», sagte Faber. Niemand bei Medienhäusern wie CNBC oder Bloomberg besitze Gold, auch niemand unter den Mitgliedern der Notenbank Fed. «Sie alle sind mit Aktien eingedeckt.»
«Gold wird von den Medien und Fed-Mitgliedern permanent niedergemacht, ebenso von Ökonomen, die auch kein Gold besitzen». Als Beispiel diente der für Faber negativ belegte Begriff «Goldbug», den die Medien gerne verwenden. Dieser Begriff beschreibe ein Insekt – und er spreche bei Aktienfans ja auch nicht von Kakerlaken, sagte Faber.