Der in der Finanzkrise von 2008 bekannt gewordene Profiinvestor John Paulson hält nichts von Kryptowährungen. Mit Blick auf die Inflationsgefahr sieht er hingegen – wieder einmal – die Zeit für Gold gekommen.
Der amerikanische Hedgefonds-Manager John Paulson, hält Kryptowährungen für eine Blase. «Ich würde sie als ein begrenztes Angebot von nichts beschreiben», sagte er in einem Interview mit dem Sender «Bloomberg TV».
«In dem Masse, in dem die Nachfrage das begrenzte Angebot übersteigt, wird der Preis steigen. Aber in dem Masse, in dem die Nachfrage sinkt, wird er sinken. Kryptowährungen haben keinen inneren Wert, ausser, dass es eine begrenzte Menge davon gibt», sagte der Börsenguru. Paulson, der vor der Finanzkrise 2008 mit Wetten gegen den US-Immobilienmarkt reich und berühmt wurde, glaubt fest, dass die digitalen Devisen sich irgendwann als wertlos erweisen werden.
Damit zählt er zusammen mit zahlreichen Veteranen des Banking fest zum Lager der Krypto-Kritiker. Trotz kletternden Kursen und einer zunehmend breiten Käuferschaft von Token und Coins rücken diese Akteure nicht von ihren Ansichten ab.
«Zu volatil zum shorten»
Und während andere Hedgefonds längst in grossem Stil mit Bitcoin spekulieren, findet Paulson, digitale Assets würden sich noch nicht einmal eignen, um gegen sie zu wetten. «Das ist einfach zu volatil, um es zu shorten», sagte Pauslon.
Er erinnert dabei an früher. Der Grund, warum seine Firma 2009 gegen den US-Hausmarkt und den Wert der Subprime-Bonds gewettet habe, sei die Asymmetrie gewesen. Das Verlustrisiko sei begrenzt gewesen, die Gewinnchance hingegen hoch. Seitdem habe er kein Investment mehr gesehen, dass eine solche Asymetrie gezeigt habe.
Darum auch keine Wetten gegen Krypto. Das Risiko bei einer Wette gegen den Bitcoin & Co zu verlieren sei zu gross. «Auch wenn ich langfristig Recht haben könnte, würde mich das kurzfristig ausradieren.»
Inflation höher als gedacht
Demgegenüber hält er derzeit Gold für ein gutes Investment. Er habe bereits 2009 und in der Zeit danach damit gerechnet, dass die Stimulus-Massnahmen der Notenbanken für Inflation sorgen würden. Doch das Geld sei etwa durch die höheren Eigenkapital-Anforderungen an die Banken nicht im Wirtschaftskreislauf angekommen und sozusagen über die Anleihekäufe der Notenbanken und die Einlagen der Banken bei den Nationalbanken «rezykliert» worden.
Das sei diesmal in der Corona-Krise anders. «Ich denke, dass wir eine Inflation bekommen werden, die weit über die derzeitigen Erwartungen hinausgeht.»