Interne Titel und Rangbezeichnungen sollen bei der Nidwaldner Kantonalbank in Zukunft keine grosse Rolle mehr spielen. Damit will das Staatsinstitut auch Ungleichheiten und hohem Aufwand begegnen.
Die Nidwaldner Kantonalbank (NKB) schafft ihre Rangbezeichnungen ab. Zudem wird ein neuer Prozess rund um die Zeichnungsberechtigung eingeführt. So will das Institut die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden fördern und den Rahmen für eine effizientere Zusammenarbeit schaffen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
«Mit diesem Schritt richtet sich die NKB auf die heutige Arbeitswelt aus, die von Eigenverantwortung, teamübergreifender Zusammenarbeit und Transparenz geprägt ist», lässt sich Bankchef Heinrich Leuthard in der Meldung zitieren.
Zu viele Häuptlinge
Bisher seien die internen Titel einerseits primär als konkretes Arbeitsmittel zur Zeichnungsberechtigung eingesetzt, anderseits als Zeichen von Wertschätzung für sehr gute Leistungen. Dadurch sei die Anzahl an Mitarbeitenden mit Zeichnungsberechtigungen mit der Zeit kontinuierlich angestiegen. Das habe in Einzelfällen zu Ungleichheiten und zu einem hohen administrativen Aufwand geführt.
Neu wird die Zeichnungsberechtigung von Mitarbeitenden an deren Funktion gebunden. Mit wenigen Ausnahmen sind sämtliche Mitarbeitende ab dem Juli dazu berechtigt, innerhalb ihres Aufgabengebietes und ihres funktionsabhängigen Kompetenzbereichs, Aufträge oder Verträge zu zweit zu unterzeichnen.
UBS wollte Agilität fördern
Einen ähnlichen Ansatz hatte bereits im Jahr 2022 die Marktführerin UBS, damals noch unter Ex-CEO Ralph Hamers, verfolgt. Hamers hatte die Mitarbeitenden dazu aufgefordert, künftig ihrer Funktion in den Vordergrund zu rücken, und nicht mehr ihren Titel. Das sollte dazu beitragen, die Entscheidfindung zu verschlanken, Hierarchien abzubauen und das Arbeitserlebnis zu verbessern. Hamers hatte den agilen und eigenverantwortlichen Mitarbeitednen als Leitbild ausgerufen.