Liebe ist an und für sich schon anstrengend genug. Ganz schön stressig wird’s, wenn die Angebetete eine aufstrebende Investmentbankerin ist.
In seiner Verzweiflung wandte sich der 25-jährige Nichtbanker an die Leser von «Efiancialcareers»: Vom Publikum des britischen Branchenportals erhoffte er sich Tipps für seine Beziehung zu einer um zwei Jahre jüngeren Investmentbankerin, die bei einem grossen Wall-Street-Haus arbeitet. Denn mit seiner Angebeteten ist der Frischverliebte, das wird rasch klar, am Ende seines Lateins.
Ist es ein schlechtes Omen für die Liebschaft, dass sie höchstens am Wochenende Zeit hat und sich nie aus eigenem Antrieb meldet? Ist sie wegen der harten Arbeit oft so distanziert, oder ist es seinetwegen? Und ist er etwa schuld, wenn Sie bei in einem romantischen Dinner einfach einschläft? «Es ist für mich wirklich hart, damit umzugehen», klagt er.
Beziehung überlebt das erste Jahr nicht
Der «frustrierte Freund einer Bankerin», so der Beschrieb des Portals, scheint ein kollaterales Opfer der (immer noch) beinharten Arbeitsbedingungen im Investmentbanking geworden zu sein. Seine Freundin zählt dort zum Arbeitsheer der «Analysten», welche die Chefs wie Galeerensklaven hetzen und für die der Tag zur Qual und die Nacht zum Tag wird.
Die 70- bis 100-Stunden-Wochen der Junior Banker sind tatsächlich Gift für Beziehungen. Berichten zufolge stehen Investmentbanker nach dem ersten Jahr im Metier ohne Freundin oder Freund da. Und wer dem Druck standhält und die Karriereleiter emporklimmt, wird dabei nicht unbedingt beziehungsfähiger, wie eine Kolumnistin des amerikanischen Magazins «The New Yorker» unlängst augenzwinkernd feststellte.
Zu gestresst für Sex
So ist es offenbar nicht ungewöhnlich, dass während der Verabredung das Firmentelefon auf «Lautsprecher» gestellt ist. Und dass Bankmanager zwar immerzu von Sex reden, aber dann im entscheidenden Moment zu gestresst dafür sind.