In der alljährlichen Serie von finews.ch berichten ausgewählte Fondsmanager aus ihrer Heimatstadt im Sommer. Diesmal geht die Reise nach Bolivien.
Von Rolando Grandi, Manager für Themenfonds, LFDE
Innovation hat mich schon als Kind fasziniert und meine Sicht auf die Welt geprägt. Für mich war es daher nur natürlich, mich als Manager auf Fonds zu konzentrieren, die in Innovation, Künstliche Intelligenz (KI), den Weltraum und künftig wohl in weitere Zukunftsthemen investieren.
Heute legen mein Team und ich von Paris aus an den wichtigen globalen Finanzmärkten an. Diese internationale Dimension entspricht meiner Ansicht, dass Innovation keine Grenzen kennt. Ich reise zu visionären Unternehmern etwa im Silicon Valley, wo sich alles um Zukunft, Disruption und Chancen dreht. Dort lerne ich Unternehmen aus so unterschiedlichen Bereichen wie Satelliten, Raumfahrt, 3D-Druck, Datenanalyse, Gesundheit, Halbleiter oder E-Autos kennen.
Rolando Grandi, LFDE (Bild: zvg)
Ich habe das französische Gymnasium von La Paz, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt, besucht. Anschliessend habe ich im französischen Lyon studiert, was meine zweite Leidenschaft – gut Essen und Trinken – erklärt. Von dort zog ich nach Paris.
So oft es geht, besuche ich mein Geburtsland Bolivien. Übrigens ist in mir während einer Reise in den Salar d’Uyuni, die grösste Salzwüste der Welt, beim Betrachten der Sterne und der Milchstrasse der Wunsch entstanden, einen Fonds mit Fokus auf der Weltraumbranche aufzulegen. Das hat LFDE mit dem Echiquier Space getan.
Ein Land der Gegensätze
(Bild: Diego Aguilar, Unsplash)
Bolivien ist ein herrliches und herausforderndes Land der Gegensätze, mit mystischen Orten wie Santa Cruz, Sucre, der Altiplano oder Geheimtipps wie Potosí, eine der höchstgelegenen Städte der Welt, die früher Standort eines der weltgrössten Silberbergwerke war.
In Bolivien gibt es nicht nur Lamas und Quinoa. Das Land besitzt eines der grössten Lithiumvorkommen weltweit – Schätzungen zufolge über 20 Millionen Tonnen – und weitere Bodenschätze wie Kupfer oder Zinn.
Innovation, KI und Weltraum
Innovation treibt den Wandel der Weltwirtschaft voran. Der Boom der generativen KI im Jahr 2023 nach der Veröffentlichung von ChatGPT war ein Vorzeichen für einen Paradigmenwechsel: Es war das Jahr null dieser revolutionären Technologie, die der Weltwirtschaft aus unserer Sicht eine Wachstumswelle bescheren wird.
KI gilt nun als neues Indiz für Wettbewerbsfähigkeit. Die führenden Anbieter dieser intelligenten Systeme verzeichnen bereits ein rund 50 % höheres Wachstum als ihre Wettbewerber . Echiquier Artificial Intelligence, der französische Pionier in diesem Anlagethema, ermöglicht Anlegern sektorübergreifend ein Exposure in der Innovation.
Innovationsfelder im Weltall
(Bild: Ozzy Photos, Pexels)
Die KI kommt allen Wirtschaftsbereichen zugute. Im Gesundheitssektor beispielsweise verbessern sich die Aussichten vor allem dank der beschleunigten Entwicklung neuer Therapien oder der Analyse des menschlichen Genoms. In diesem Sektor fallen grosse Mengen an Daten an, deren Verarbeitung von der KI unterstützt wird. Der Weltmarktführer im datenbasierten Gesundheitswesen, das Start-up Sophia Genetics der EPFL, profitiert ausserordentlich davon.
Als weiteres Innovationsfeld eröffnet der Weltraum eine Vielzahl an Möglichkeiten. Echiquier Space investiert in Unternehmen, die zur Demokratisierung des Zugangs zum Weltraum beitragen, und geht Positionen in der gesamten Wertschöpfungskette des Weltraum-Ökosystems ein, das sich mitten im Umbruch befindet. Der Markt, der derzeit auf 400 Milliarden Dollar geschätzt wird, könnte bis 2045 die Marke von 2,7 Billionen Dollar erreichen.
Satellitenbeobachtung des Titicacasees
Das immense Potenzial von Weltraumdaten ist ein wertvolles Instrument für die Erd- und Klimabeobachtung. Ein Beispiel dafür ist die Satellitenbeobachtung des Titicacasees in den Anden. Ich bin überzeugt, dass wir mithilfe von Weltraumforschung und KI künftig zahlreiche Herausforderungen auf der Erde meistern können.