Marco Babic, Redaktor, finews.com
Worum es in diesem Buch geht:
Die Geschichte handelt von zwei konkurrierenden Theorien zur Lösung des Längengradproblems und dem zielstrebigen Streben eines Engländers nach dieser Lösung. Seine Erfindung führte zu genaueren Karten und rettete unzählige Menschenleben.
Warum ich dieses Buch empfehle:
Wenn man in der Schweiz lebt, ist man von unzählichen Uhrengeschäften umgeben. Bevor diese hyperpräzisen Stücke zu Modeikonen und Wertanlagen wurden, hatten sie einen viel wichtigeren praktischen Nutzen. Selbst wenn Sie sich nicht für nautische Dinge interessieren, ist dieses Buch eine faszinierende Lektüre darüber, wie eines der schwierigsten wissenschaftlichen Probleme der damaligen Zeit gelöst wurde: die Berechnung des Längengrads.
Thomas Pentsy, Redaktor, finews.ch
«The Devil's Financial Dictionary» von Jason Zweig (auf Englisch)
Worum es in diesem Buch geht:
Jason Zweigs Wörterbuch ist der geistige Nachfolger eines der am meisten unterschätzten Werke der amerikanischen Literatur: «The Devil's Dictionary», ein witziges «Nachschlagewerk», das der amerikanische Satiriker Ambrose Bierce über Jahrzehnte zusammenstellte und schliesslich 1906 veröffentlichte. In «The Devil’s Financial Dictionary» entschlüsselt der erfahrene und angesehene Kolumnist des «Wall Street Journal» auf unterhaltsame und scharfsinnige Weise die Sprache der Finanzprofis am grössten Kapitalmarkt der Welt.
Weshalb ich dieses Buch empfehle:
Jason Zweig vertritt die zynische Ansicht, dass jeder Berufsstand eine Verschwörung gegen die Laien darstellt. Die Sprache ist eine Waffe, die jeder Berufsstand einsetzt, um diejenigen auszuschliessen, die nicht zur Zunft gehören. Je dichter der Jargon und je vielsilbiger die Terminologie, desto wahrscheinlicher ist es, dass jemand etwas vor einem verbirgt. Ein humorvoller, zynischer und pointierter Überlebensführer, der die Phrasen der «Talking Heads» entwirrt und erklärt, was sich hinter den Finanzbegriffen verbirgt, die man nicht so recht versteht.
Andrew Isbester, Autor und Redaktor, finews.asia und finews.com
Worum es in diesem Buch geht:
Abgesehen von seinen universellen literarischen Qualitäten denke ich immer noch, dass «Stiller» von Max Frisch eine einzigartige Interpretation, ja sogar Fantasie, von falscher Identität und dysfunktionalen Beziehungen ist. Das Buch verkörpert die eskapistischen Tagträume vieler, mich eingeschlossen, sogar beispielhaft. Damals fühlten ich und viele, die ich kannte, sich gelegentlich in einem kleinen Binnenland gefangen, in dem sich oft zu viele Menschen zu gut kannten, selbst in einer Stadt wie Zürich.
Warum ich dieses Buch empfehle:
Als ich bei einer Schweizer Grossbank in Hongkong arbeitete, empfahl ich den Angestellten die englische Übersetzung von Max Frischs berühmten Roman «Stiller» zu lesen; in der Hoffnung, dass sie das Wesen unseres Landes besser verstehen würden, vor allem, wenn sie mit verwirrenden Aufgaben konfrontiert waren, die sie nicht leicht entziffern oder verstehen konnten. Allerdings glaube ich nicht, dass damals jemand auf mein Angebot eingegangen ist. Und im Nachhinein wird mir klar, dass die Vorstellung, das meine Arbeitskolleginnen und -kollegen freiwillig ein Schweizer Buch lesen würden, möglicherweise zu weit gegangen war.
Heute ertappe ich mich dabei, dass ich alle paar Jahre wieder in dem Buch lese, manchmal auf Englisch, manchmal auf Deutsch – um herauszufinden, wie weit ich mich in der Zwischenzeit von der Schweiz entfernt habe oder eben nicht. Immerhin ist es schon mehr als 15 Jahre her, seit ich die Schweiz verlassen habe.
Angesichts der Tatsache, dass eine beträchtliche Anzahl von Angestellten in Asien derzeit mit der Ungewissheit der Integration der Credit Suisse in die UBS konfrontiert ist, bin ich der Meinung, dass dieser Roman ideal ist, um den emotionalen und kulturellen Hintergrund jener Manager besser zu verstehen, welche die Prozesse bei dieser Jahrhundertübung vorantreiben.