Der originelle Anlagetipp des Tages: Man mache das Gegenteil von dem, was der Starökonom voraussagt.
Der Grund, warum er für Gold «bearish» ist: Die Risiken für die globale Konjunktur seien zurückgegangen, die Realzinsen stiegen und ein festerer Dollar werde das gelbe Edelmetall als Safe Haven belasten.
Der «Commodity-Superzyklus» sei ausserdem vorbei, sämtliche Rohstoffpreise würden in den kommenden Jahren wohl schwächer tendieren, so Nouriel Roubini an der IndexUniverse-Konferenz «Inside Commodities». Als Gründe listete der prominente Ökonom laut «Marketwatch» das verlangsamte Wachstum der chinesischen Wirtschaft und die wohl bald weniger extreme Geldversorgung durch die Federal Reserve auf.
Optimistischer zeigte sich der Professor an der Stern School für US-amerikanische und japanische Titel. Er bevorzuge diese Papiere gegenüber europäischen und britische Aktien. Vorsichtig bleibe er auch für Investitionen in – die seiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht zerbrechlichen – Schwellenländer (Indonesien, Indien, Brasilien, Türkei und Ukraine).
Ex-World-Gold-Council-Mitglied widerspricht Roubini
Wie Roubini bereits mehrmals beteuerte, rechnet er bis Ende Jahr mit einem Goldpreis pro Unze von rund 1'300 Dollar respektive von 1'000 Dollar bis zum Ende des Jahres 2014.
Anderer Meinung ist hingegen George Milling-Stanley (Bild). Er widerspricht Roubini. Das ehemalige Führungsmitglied beim World Gold Council prophezeit in einem Jahr einen höheren Preis und empfiehlt zum Kauf, wie «Marketwatch» weiter berichtete.
Die Dynamik des Goldmarktes wachse zunehmend, so Milling-Stanley. Zudem spielt für ihn auch die US-Regierungspolitik eine Rolle. Diese führe nämlich in drei bis fünf Jahren zu Inflation. Milling-Stanley, der heute eine Beratungsfirma für Gold führt, glaubt darüber hinaus auch weiterhin an geopolitische Risiken.
Roubini als Kontraindikator nutzen?
Weil Roubini mit seinen Prophezeiungen zu den Märkten nicht immer recht hat, nutzt die Plattform «Arabianmoney» deshalb seine Fehleinschätzungen zum gelben Edelmetall als Anlass, ihn als Kontraindikator einzusetzen. Man solle genau das Gegenteil seiner Vorhersagen tun. Dies sei eine todsichere Methode, um Geld zu verdienen, heisst es dort.
Denn Ende 2009, als das gelbe Edelmetall bei rund 1'100 Dollar pro Unze notierte, sagte Roubini: «Da Gold keinen inneren Wert hat, gibt es erhebliche Risiken für eine Korrektur nach unten. Gold bei 1'500 Dollar ist völliger Unsinn». Doch das gelbe Edelmetall erreichte im Oktober 2011 bekanntlich einen Höchststand von mehr als 1'900 Dollar je Unze.