Für den einen, Marc Faber, gehört Gold zu den Kernanlagen. Für den anderen, Nouriel Roubini, steht Gold vor einer weiteren Korrektur. Wer liegt falsch?
Nach dem spektaklären Goldpreisanstieg bis über 1900 Dollar je Feinunze und der nachfolgenden Preiskorrektur gehen die Meinungen der Gurus weit auseinander. Für Nouriel Roubini, Ökonomieprofessor und Chairman von Roubini Global Economics, ist der Goldrush vorbei.
Roubini sieht Gold auf 1000 Dollar die Unze
Roubinis Prognose: Der Goldpreis wird bis 2015 auf 1000 Dollar je Unze sinken. Das wäre eine Baisse von weiteren 25 Prozent. Seine Argumente sind unter anderem weitere Verkäufe aufgrund von Margin calls, die anhaltende tiefe Inflation, die Konkurrenz anderer Anlagen mit besseren Rendite und der positive Ausblick der US-Wirtschaft mit realen Wachstumsraten.
Marc Faber dagegen sieht den Aktienmarkt im Blasenterritorium («bubble territory»), was er als günstigen Zeitpunkt für Investments in Gold betrachtet. Der Verfasser des Gloom Boom & Doom Reports weist darauf hin, dass Ende letzter Woche 400 Aktien im S&P-Index neue 12-Monate-Tiefstände markiert hätten.
«Das ist bemerkenswert», sagt Dr. Doom. Das zeige, dass das interne Marktbild sich stark von dem unterscheide, was die Indices anzeigten. Schwächen konstatiert Marc Faber in Sektoren wie Wohnbau, Detailhandel, Airlines und Nahrungsmittel. Das mache Edelmetalle zum «strong play», resümiert er. Immerhin gesteht er ein, dass Gold in jüngster Vergangenheit leicht überkauft («lightly overbought») war.
Faber hat auch für Goldminen etwas übrig
Seine Vorliebe liegt bekanntlich in physischem Gold, das er in Tresoren ausserhalb der USA deponiert habe, vorzugsweise in Asien, und das aus verschiedenen Gründen, fügt er bei.
Aber nicht nur physisches Gold scheint es ihm angetan zu haben. So hält er Aktien in Goldminenunternehmen wie Newport Mining, Freeport-McMoRan und Barrick. Und als Verwaltungsratsmitglied halte er auch Titel von Ivanplats, NovaGold und Turquoise Hill.