Der Vice Chairman von Berkshire Hathaway und rechte Hand von Warren Buffett will, dass Grossbanken aufgeteilt oder zumindest stärker überwacht werden.
Die Gretchenfrage, ob grosse Banken aufgespalten werden sollen, wird beidseits des Atlantiks heftig diskutiert. So auch wieder im Rahmen der stark besuchten Aktionärsversammlung von Warren Buffetts Berkshire Hathaway.
Im Anschluss an die jüngste Generalversammlung von Berkshire gab Charlie Munger, die Nummer zwei in der BH-Hierarchie, seine Gedanken zur Zukunft der Grossbanken im Interview mit dem US-Nachrichtensender «CNN» preis. Er ist der Meinung, dass Grossbanken noch immer viel zu komplex seien und daher eine Gefahr für die Wirtschaft darstellen. Munger zählt sich zu den Finanzexperten, die für eine Aufteilung der Grossbanken ist.
Vorstösse, wie der Vorschlag der beiden US-Senatoren Sherrod Brown und David Vitter, gehen dem Berkshire-Vize nicht weit genug. «Wenn sie die Kapitalvorschriften erhöhen und sie tun lassen, was sie wollen, dann bringen sie sich nur wieder in Schwierigkeiten», sagt Munger gegenüber «CNN».
Aufgabe der Regulatoren
Das Rezept von Munger zur Sanierung der Banken richtet sich eher an der Volcker Rule, die es Banken verbietet, risikoreiche Geschäfte zu betreiben. «Ich denke, dass Banken viel stärker reguliert werden müssen. Wir sollten keine Bücher mit grossen Derivat-Beständen bei Banken mit versicherten Einlagen haben», erklärt Munger seine Position gegenüber «CNN».
Daher sollte das spekulative Geschäft von den Banken abgespaltet werden, sodass Fehlinvestitionen ein Geldinstitut nicht in existenzielle Bedrängnis bringen kann. Es sei nun die Rolle der Regulatoren und nicht der Investoren, diesen Richtungswandel anzustossen, fügt Munger an.