Die Umstellung auf neue Arbeitsmethoden schreitet bei der UBS rasant voran. Das von CEO Ralph Hamers favorisierte agile Prinzip hat bei der Grossbank eine neue Wegmarke erreicht – und einigen Mitarbeitenden winkt gar die totale Freiheit.
Die Einführung der «Agilität» bei der UBS ist in sich selber höchst agil: Wie die Grossbank anlässlich des Quartalsergebnisses vom Dienstag berichtete, sind nun rund 10’000 Mitarbeitende nach den Prinzipien der ursprünglich in der IT entwickelten Arbeitsmethode bei der grössten Schweizer Bank zugange. Das entspricht einer oder einem von sieben UBS-Angestellten.
Das ist noch nicht alles. Wie CEO Ralph Hamers am Dienstag pesönlich verkündete, winkt einigen UBS-Mitarbeitenden bei der Arbeit die totale Freiheit. In den USA biete die Grossbank bestimmten Mitarbeitenden die Möglichkeit, vollständig vom Home-Office aus zu arbeiten, erklärte der Niederländer. Damit zieht die UBS mit der Erzrivalin Credit Suisse gleich, die solches schon vergangenen März ankündigte. Im Swiss Banking wird wohl eine 40-60-Prozent-Regelung für Fernarbeit der neue Standard.
Eine Bank der Macher
Was nichts anderes bedeutet, als dass Hamers bei der Transformation der Grossbank schneller vorankommt als erwartet; der Niederländer gilt als grosser Fan des agilen Arbeitens, das er als eine Grundlage für die Digitalisierung des Unternehmens betrachtet. Der Tech-Konzern hinter der Kulisse der Grossbank nimmt damit zunehmend Konturen an.
Die Hinwendung zur Agilität bedeutet auch eine Abkehr von der durch beinahe militärisch strenge Hierarchien geprägten UBS-Unternehmenskultur. Wie auch finews.ch berichtete, hat Hamers diverse begehrte Titel bei der Bank abschaffen lassen; ebenfalls müssen sich Banker nun mit ihrer Funktion anmelden, und nicht mehr mit ihrem Rang.