An der Generalversammlung von Berkshire Hathaway kritisierte Warren Buffett die schlechte Bewältigung der Bankenkrise. Seine Anhänger schwor er auf schwierige Zeiten ein.
Der Grossinvestor Warren Buffett hat die Probleme in der US-Bankenlandschaft kommen sehen. Deshalb habe er bereits vor Monaten damit angefangen, seine Aktienbeteiligungen an Finanzinstituten zu reduzieren.
Dies erklärte der Amerikaner vor gut 40’000 Besuchern, die am Samstag zur Generalversammlung von Berkshire Hathaway nach Omaha im Bundesstaat Nebraska reisten, wo Buffett ansässig ist.
Schlechte Kommunikation
Buffett sagte am «Woodstock für Kapitalisten», dass seine Gesellschaft Berkshire Hathaway im Hinblick auf den Bankensektor vorsichtig sei, wie auch die Nachrichtenagentur «Reuters» meldete.
Vor allem sei die Kommunikation von Politikern, Regierungsbehörden und Medien in Bezug auf staatlich versicherte Einlagen sowie wegen verzerrter Anreize schlecht, die gemäss Buffett durch die Bankenregulierung hervorgerufen wurden.
Fragwürdige Ausnahmeregelung
Eine Vertrauenskrise im US-Bankensektor führte seit März zum Zusammenbruch dreier mittelgrosser Banken, da die Einleger aus kleineren Banken flohen und die Federal Deposit Insurance Corp (FDIC) aufgefordert wurde, ihre Einlagengarantie von 250’000 Dollar zu erhöhen.
Laut Angaben der FDIC waren Ende 2022 89 Prozent der kollabierenden Silicon Valley Bank in Höhe von 175 Milliarden Dollar nicht versichert. Nach einem Entscheid der Behörden waren allerdings Einleger, deren Konten 250’000 Dollar überstiegen, durch eine Ausnahmeregelung für systemische Risiken geschützt, die eine breitere Ansteckung des US-Bankensystems verhindern sollte.
Stabile lokale Banken
Berkshire hält rund 128 Milliarden Dollar in Bargeld und Schatzanweisungen, sagte Buffett. Die Beteiligungsgesellschaft hat in den letzten sechs Monaten einige Bankaktien verkauft. Nachdem man sich gemäss dem «Orakel von Omaha»bereits bei Ausbruch der Pandemie von einigen Banktiteln getrennt hatte, sei derzeit nur noch die Bank of America im Portefeuille.
Der sechstreichste Mensch der Welt sagte, er mache sich persönlich keine Sorgen um die lokalen Banken. Dennoch schwor er seine Anhänger angesichts der hohen Zinsen und der steigenden Rezessionsgefahr auf schwierige Zeiten ein.