An der Wall Street und am Hedgefonds-Himmel ist Bill Ackman ein Star. Unsterblich macht ihn das nicht, wie der Gründer der Finanzfirma Pershing Square selber weiss.
An der Wall Street fahren zwar keine Trams. Dennoch besteht an der Pershing Square Plaza, nach der Bill Ackmans Hedgefonds benannt ist, das Risiko, unerwartet einen tödlichen Unfall zu erleiden – etwa, wenn man von einem Lieferwagen überrollt würde.
Dieses «Pie truck risk» hat der Star-Hedgefonds-Manager in seinem jüngsten Brief an die Investoren angesprochen: Mit 56 Jahren und in bester gesundheitlicher Verfassung sei dies die tödlichste Gefahr, die ihm drohe, erklärte Ackman.
Ausnahmetalent aus dem Mittleren Westen
Auch aus diesem Grund hat der Amerikaner, der die verwalteten Vermögen seines Hedgefonds seit der Gründung im Jahr 2004 von 500 Millionen auf zuletzt 18,5 Milliarden Dollar gesteigert und Pershing Square auch an die Börse gebrachte hat, über die Nachfolge nachgedacht – und einen ersten Schritt getan.
So hat Ackman das bei einer Fondsfirma zentrale Amt des Investmentchefs (CIO) an Ryan Israel (Bild unten) abgegeben. Dem 37-Jahre-jungen Finanzexperten obliegt es nun, die Milliarden des Hedgefonds gewinnbringend zu positionieren; eine Aufgabe, für die ihn der Firmengründer als ideal geeignet ansieht. Den finalen Entscheid über das Portfolio-Managemenr fällt aber auch künftig Ackman alleine.
(Bild: Pershing Square)
Branche im Gegenwind
Im Investorenbrief lobt Ackman den im US-Bundesstaat Missouri im Mittleren Westen geborenen Israel als Talent, wie es nur einmal in einer Generation vorkomme. Von der Investmentbank Goldman Sachs her kommend, arbeitet der neue CIO schon seit dem Alter von 24 Jahren für Pershing Square.
Intern gilt er dabei als Star-Performer, wie die das Branchenportal «Institutional Investor» berichtete. Gegenwärtig hat aber auch er mit den Gegenwind zu kämpfen, der den Hedge-Managern derzeit heftig ins Gesicht schlägt. So haben Ackmans Fonds seit Jahresbeginn fast 11 Prozent an Buchwert eingebüsst; die Aktie von Pershing Square handelt an der Börse unter ihrem inneren Wert, was dem erfolgsverwöhnten Gründer natürlich ein Dorn im Auge ist.
Widerspruch geduldet
Jungstar Israel übernimmt von Altmeister Ackman also zu einem höchst heiklen Moment. Doch offenbar strotzt der Neuernannte vor Selbstvertrauen. «Ryan getraut sich, jede und jeden herauszufordern», lobt Ackman. «Und das gilt sogar für ‹yours truly›.»