Das Orakel von Omaha hat der Hedgefonds-Industrie an der Generalversammlung seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway gehörig die Leviten gelesen. Dies dürfte bei der UBS schlecht ankommen.
Investoren suchen der tiefen Zinsen wegen Hände ringend nach Anlagealternativen – und Anbieter von Hedgefonds lassen sich nicht zwei Mal bitten. Seit Wochen rühren sie die Werbetrommel für ihre lang verschmähten Vehikel.
Die UBS zum Beispiel trat kürzlich an, die Hedgefonds zu entmystifizieren, wie finews.ch berichtete. Die Schweizer Grossbank erhöhte zudem die Hedgefonds-Positionen in ihrem Musterdepot für private Franken-Anleger um zwei Prozentpunkte auf 20 Prozent.
«Kapitalfresser» erster Güte
Für Warren Buffett, Gründer und CEO der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, sind Investitionen Hedgefonds hingegen reine Geldverschwendung.
Solche Vehikel «fressen Kapital wie verrückt», sagte die Investorenlegende letzten Samstag, an der diesjährigen Generalversammlung von Berkshire Hathaway, wie «Bloomberg» berichtet.
Die meisten der bekannten Geldmanager würden ihre Gebühren nicht verdienen, polterte Buffett weiter und setzte nach: «Es wird viel mehr Geld gemacht durch geschickte Verkaufsstrategien als durch Investment-Expertise.»
Minusquartal für Hedgefonds
Mit solchen Aussagen erweist Buffett der UBS einen Bärendienst. Denn das «Orakel von Omaha» hat eine grosse Fangemeinde an Privatanlegern und professionellen Investoren – viele kopieren seinen Anlagestil und sind damit sogar sehr reich geworden.
Buffett bewies mit seinen Investments einmal mehr ein goldenes Händchen. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres kletterte der Gewinn im Vergleich zum Vorquartal um 8 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar. Und die Aktie legte im selben Zeitraum um rund 8 Prozent zu. Zum Vergleich: Hedgefonds büssten im ersten Quartal durchschnittlich 0,6 Prozent ein, wie Daten von Bloomberg zeigten.
Buffett vs. Hedgefonds
Dies ist Wasser auf die Mühlen der mittlerweile 85-jährigen Investorenlegende. Denn um zu beweisen, dass Hedgefonds-Anleger über die Zeit schlechter fahren als passive Anleger, ist Buffett eine Wette über eine Million Dollar mit dem New Yorker Hedgefonds Protégé Partners eingegangen.
Über zehn Jahre vergleichen beide Parteien, ob eine Gruppe aus fünf Fonds besser abschneidet als ein Investment in den breit gefassten Aktienindex S&P 500.
In der vor acht Jahren gestarteten Wette liegt Buffett bislang klar vorn, wie er letzten Samstag seinen Aktionären erklärte. Seit 2008 liegt sein hypothetisches Investment in den S&P 65,7 Prozent im Plus. Die Hedgefonds konnten bislang nur 21,9 Prozent zulegen (siehe Grafik oben).