Wir begehen das Allzeithoch der amerikanischen Börsen mit einem kleinen Rückblick: Was haben die bekannten Wirtschaftspropheten denn so vorausgesagt?
Natürlich ist diese Technik etwas unfair – denn jeder Schwenker der Märkte kann eine heute falsche Prognose in eine richtige verwandeln. Aber es geht ja auch nur ums Gesamtbild. Und das besagt: Kaum jemand setzte darauf, dass die Börsen derart unverdrossen nach oben ziehen.
••• «Wir hatten bislang keine Wahl, als bullish zu sein. Die Märkte drückten nach oben, und sie hatten dazu den nötigen Stoff von den Geldbehörden. Jetzt aber ist zu erwarten, dass uns dieser Stoff weggenommen wird. Die Bowle-Schüssel ist schon fast ausserhalb der Reichweite. Dies allein würde uns dazu drängen, unsere bullishe Einstellung zu ändern. Und bei der technischen Situation der Märkte gibt es gar keine andere Wahl, als auszusteigen und auf die Seitenlinien zu eilen.»
Dennis Gartman, «The Gartman Letter», 21. Februar 2013
••• «Ich rechne damit, dass dem Rally der Treibstoff ausgeht. Sollten die Märkte nicht irgendwann im Frühjahr in eine Korrektur münden, um dann nochmals zu einem Aufschwung anzusetzen, dann wird es heikel. Dann würden wir uns einer Marktsituation nähern, wie wir sie 1987 erlebt hatten.»
Felix Zulauf, Interview auf «King World News», 9. Februar 2013
••• «Sollen wir die Augen schliessen und bis Mai in Urlaub gehen? Vielleicht wäre das das einfachste. Natürlich zeigen viele fundamentale und technische Daten, auf die ich mich normalerweise stütze, dass sich der absolute Anstieg der Aktien wie die relative Outperformance der Aktien gegenüber den Obligationen fortsetzen wird. Allerdings waren einige Bewegungen seit November so gross, dass man sich leicht einige Korrekturen vorstellen könnte. Und wenn so etwas heute passiert, erschüttert es normalerweise unser Vertrauen.
Jim O'Neill, «Viewpoints» Goldman Sachs Asset Management, 4. Februar 2013.
••• «Wir haben bereits einen guten Bullenmarkt hinter uns. Eine Korrektur ist überfällig, und üblicherweise ist der Februar ein schwacher Monat. ... Die Gewinne sind schnell weggewischt, wenn der Markt dreht».
Marc Faber auf «Bloomberg Businessweek», 25. Januar 2013
••• «Ich erwarte, dass der US-Aktienmarkt in den ersten Januarwochen seinen Höchststand für das Jahr 2013 erreichen dürfte.»
Doug Kass auf «The Street», 9. Januar 2013.
••• «Ich glaube, dass wir global einem gedrosselten Wirtschaftswachstum und enttäuschenden Unternehmensgewinnen entgegenblicken. Ich wäre nicht überrascht, wenn der Dow Jones, der S&P und andere Leitindizes von den kürzlichen Höchstständen sagen wir so 20 Prozent einsinken würden.»
Marc Faber, CNBC, 24. Oktober 2012.
••• «Das fühlt sich an wie früh im Jahr 2008. Erinnern Sie sich: Nachdem Lehman Brothers im September '08 zu Boden ging, dauerte es bis Oktober und November, bis der Markt einzubrechen begann. Mit anderen Worten: Spanien, Europa, China – der Markt wird darauf noch zurückkommen.»
David W. Tice, Tice Capital, auf CNBC, 10. Oktober 2012.