In einer Serie von finews.ch berichten verschiedene Fondsmanagerinnen und -manager aus ihrer Heimat- oder Lieblingsstadt und verraten dabei, was bei ihnen an Silvester Brauch ist. Diesmal geht die Reise nach Norwegen.
Von Rune Sand, Portfolio Manager Global Health Care DNB Asset Management
Folgt man den Ergebnissen einer Umfrage, so essen 34 Prozent der Norweger Truthahn am Silvesterabend. Damit ist Truthahn bei weitem die häufigste an Silvester verspeiste Zutat in Norwegen. An zweiter Stelle kommt «pinnekjøtt», gepökelte Rippchen, meist vom Lamm. Dieses Gericht ist eher an Weihnachten verbreitet, findet aber auch zu Silvester seine Liebhaber.
An Neujahr ist es eine Tradition, ähnlich beliebt das Bleigiessen in der Schweiz, Milchreis zuzubereiten und eine Mandel darin zu verstecken. Die Speise soll dem Essenden ein süsses Jahr bescheren.
Versteckte Mandel als Jackpot
Rune Sand (Bild: DNB)
Wer dann noch auf die im Milchreis versteckte Mandel stösst, hat den Jackpot geknackt: ein glückliches Jahr mit viel Reichtum und Gesundheit liegt vor ihm.
Bei so viel Esserei steht im Januar bei vielen dann eine Diät ins Haus.
Für eine regelrechten Hype bei diesem Thema sorgen in diesem Jahr die Abnehm-Medikamente Wegovy und Zepbound von Novo Nordisk und Eli Lilly. Doch im Healthcare-Bereich gibt es 2024 zahlreiche Chance jenseits des Diät-Trendmittels.
Von der Gen-Schere bis zu neuen Krebs-Therapien
Klassische Treiber für die Gesundheitsbranche waren seit jeher die demografischen Faktoren – eine steigendende Weltbevölkerung erfordert mehr medizinische Versorgung. Auch der zunehmende Wohlstand in Schwellenländern stützt die Nachfrage.
Aktuell sind es aber zusätzlich auch technologische Neuerungen, die Anleger mit Investments in Pharma- und Biotech-Werte begleiten können. Auf dem Gebiet der Krebsforschung spielt die Immuntherapie eine immer bedeutendere Rolle. Insbesondere die aggressive Therapie früher Krebsstadien hat sich als erfolgreich erwiesen.
Um auch aggressive Erkrankungen, wie Bauchspeicheldrüsen-Krebs oder myeloische Leukämie besser behandeln zu können, fällt der Früherkennung in Zukunft eine noch grössere Rolle zu.
Tödliche Krebsarten im Visier
Unternehmen mit einem Fokus in diesem Bereich, könnten profitieren. Das Feld der Diagnostik ist auch deswegen interessant, weil der Inflation Reduction Act (IRA) die Preisregulierung für bestimmte Blockbuster-Medikamente in den USA verschärft hat – Investitionen in die Onkologie sind daher komplizierter geworden.
Trotzdem bleiben Innovationen ein wichtiger Treiber für Wachstum in der Healthcare-Branche. Ein spannender Zukunfts-Trend sind Radio-Pharmazeutika, also Arzneimittel, die bestimmte radioaktive Isotope enthalten und die Krebszellen schädigen können.
Unternehmen, die rund um diese neue Technologie forschen, nehmen nicht selten tödliche Krebsarten ins Visier. Der Grund: Hier gelingt es im Rahmen klinischer Studien leichter, einen Mehrwert gegenüber Standard-Therapien zu zeigen – bei akutem myeloischen Blutkrebs setzen Kliniken etwa noch immer auf die Chemotherapie, die in ähnlicher Form bereits in den 1960er Jahren das Mittel der Wahl war.
IT-Sicherheit verbessern
Neben biotechnologischen Neuerungen sorgt auch die vor rund einem Jahr eingeleitete KI-Revolution für Impulse im Gesundheitssektor. Die Technologie hilft schon heute dabei, Patientendaten zu analysieren, wichtige Dokumente für Zulassungsverfahren zu erstellen oder aber die IT-Sicherheit zu verbessern.
Insbesondere wenn es darum geht, grosse Mengen an Daten zu analysieren, kann KI die Produktivität deutlich erhöhen und ermöglicht komplexe Projekte auch kleineren Unternehmen. Aktuell investieren Unternehmen aus dem gesamten Healthcare-Spektrum in KI – von grossen Biopharma-Unternehmen über Lösungsanbieter im Bereich Life Sciences bis hin zu Medtech-Unternehmen.
Hoffnungsträger KI schiebt Bewertungen an
Neben grösseren Innovationen in kürzerer Zeit verspricht KI auch ausserhalb von Forschung und Entwicklung Kostensenkungen. Anleger, die sich auf Unternehmen aus dem Gesundheitswesen fokussieren, müssen im Zusammenhang mit der zunehmenden KI-Fantasie allerdings auch auf die Bewertungen achten – manche Titel sind aktuell bereits zu teuer.