Dass soziale Netzwerke in den meisten Berufen der Karriere nicht förderlich sind, ist bekannt. Das gilt aber nicht nur für Instagram, Snapchat oder Facebook. Auch das Karriereportal Linkedin kann eine Falle sein.
Instagram ist ein Gesundheitsrisiko. Das suchtartige Verhalten mancher Nutzer kann das Immunsystem schwächen oder über längere Zeit sogar zu einem Burnout führen, wie eine Studie der SRH Fernhochschule zeigt.
«Social Media ist wie das Rauchen eine Sucht», sagte Studienautorin Vanessa Häusler. Dabei wisse man zwar, dass die Nutzung Folgen haben könne, sehe sich selbst allerdings nicht gefährdet.
Falsches Gefühl von Sicherheit
Instagram, wo die Schönen und (auch nicht) Berühmten ihr perfektes Leben und Aussehen zur Schau stellen, wirkt sich dabei am stärksten negativ aus, wie bereits eine ältere Studie zeigte. Dabei braucht man Instagram für nichts – die Gefahr lässt sich also problemlos umgehen.
Der schlechte Ruf von Instagram, Snapchat oder Facebook als Schaufenster der Eitelkeiten, welche im Nutzer ein Gefühl der Unzulänglichkeit hervorrufen, könnte karriereorientierten Menschen allerdings ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln, heisst es.
Dabei geht vergessen, dass auch Linkedin zu den sozialen Netzwerken zählt.
Inadäquate Karriere
Doch der Effekt des professionellen Networking-Portals ist derselbe. Statt der eigenen Figur oder den Ferienerlebnissen posten Nutzer auf Linkedin Inhalte, welche die eigene Karriere und den beruflichen Erfolg der anderen Nutzer inadäquat erscheinen lassen.
Das ist ein möglicher Grund dafür, dass regelmässige Nutzer der Plattform einer Studie zufolge häufiger mit Depressionen oder Angstzuständen zu kämpfen hatten, als Leute, die nie auf Linkedin waren.
Die Autoren räumten allerdings ein, dass die Kausalität nicht einwandfrei belegt ist. Es könnte also auch sein, dass Menschen mit mentalen Problemen stärker dazu neigen, ihre Zeit im Internet totzuschlagen.
Trotzdem ist das Fazit klar: Guten Arbeitsergebnissen sind die sozialen Netzwerke nicht zuträglich. Sie verschlimmern den Stress, welcher inzwischen bei mehr als einem Viertel der Schweizer Arbeitnehmer ein Gefühl der Überforderung auslöst.
Publizieren statt konsumieren
Linkedin lässt sich allerdings nicht so leicht ignorieren wie Instagram. Immerhin ist das Profil auf der Website die erste Anlaufstelle für potenzielle Arbeitgeber oder Geschäftspartner.
Die einfache Lösung dafür ist, die Plattform nicht als Quelle für Information oder Unterhaltung zu sehen, sondern als Marketing-Werkzeug in eigener Sache. So lassen sich auf Linkedin – ohne zu lügen – die eigenen Fertigkeiten im besten Licht präsentieren.
Sobald das eigene Profil auf dem neusten Stand ist, kann man die ständigen Benachrichtigungen getrost ignorieren. Sich per Email über Nachrichten oder Kontaktanfragen informieren zu lassen und entsprechend zu reagieren, reicht völlig.