Eine Studie zeigt, was man weltweit nach einem MBA-Abschluss verdient – und welche Gehälter sich die MBA-Absolventen erhoffen.
Dass die Zeiten unsicher sind, zeigt sich auch in den Erwartungen der MBA-Bewerber weltweit. Dies beweist nun die Studie «Top MBA Applicant Survey», die unter mehr als 4'000 Studenten für verschiedene Master Of Business Administration-Abschlüsse durchgeführt in aller Welt durchgeführt wurde; Auftraggeber war Quacquarelli Symonds, ein britisches Beratungsunternehmen für den Uni- und Weiterbildungsbereich.
Es fand heraus, dass die Erwartungen für die Gehälter nach dem MBA-Abschluss heute niedriger liegen als noch vor einem Jahr.
- Bei weiblichen Absolventinnen fiel das Ziel-Gehalt von 117'000 auf 107'000 US-Dollar im Jahr,
- bei den Männern von 132'000 auf 117'000 Dollar.
- Und tatsächlich: Das durchschnittliche Einstiegsgehalt– im weltweiten Schnitt – sank bei den Frauen von 41'000 auf 38'000 und bei den Männern von 45'000 auf 40'000 Dollar.
Es fällt also auch auf, dass die Erwartungen und die Realität enorm auseinanderklaffen.
Schweizer mit höchstem Lohn
Dass die Schweiz bei einer derartigen Umfrage mit am besten abschneidet, überrascht kaum. Schweizer Kandidaten haben mit 82'000 Dollar die höchsten Einstiegsgehälter. «Das spiegelt die starke Schweizer Wirtschaft», schreiben die Studien-Autoren, zwei Absolventen von Oxford und Cambridge.
Auch das Zielgehalt ist in der Schweiz mit 200'000 Dollar am höchsten. Letztes Jahr hatte das Wunsch-Gehalt allerdings noch 206'000 Dollar betragen.
Kein Wunder also, dass die Schweiz auch ein beliebtes Land für MBA-Bewerber ist. Insgesamt 14 Prozent aller Bewerber und damit 550 Männer und Frauen streben einen MBA an einer Schweizer Business School an. Seit 2009 ist der Anteil der potenziellen Bewerber hierzulande deutlich gestiegen. Damals lag er noch bei 6 Prozent. Mit den 14 Prozent liegt die Schweiz auf dem neunten Platz. Top-Destination bleiben für 65 Prozent der Bewerber die USA.
Härtere Bedingungen
Trotz der niedrigeren Gehaltsvorstellungen gehen die zukünftigen MBA auch von härteren Arbeitsbedingungen aus – laut dem «MBA Survey» ein Zeichen für die Verhältnisse am Arbeitsmarkt. 2011 erwarteten noch 44 Prozent, zwischen 40 und 50 Stunden in der Woche zu arbeiten. Diese Zahl liegt nun bei 39,6 Prozent.
Gleichzeitig gehen mehr Kandidaten von einer Arbeitswoche von 50-60 Stunden (34,2 nach 32,4 Prozent 2011), 60-70 Stunden (12,6 nach 11,4 Prozent) und mehr als 70 (4,6 nach 1,4 Prozent) Stunden aus. Von der 40-Stunden-Woche träumen nurmehr 8,9 Prozent. 10,8 Prozent waren es noch in 2011.