In gewissen Bereichen des Swiss Banking lässt sich weiter äusserst gut verdienen. Das zeigt eine neue Lohnstudie des Personalvermittlers Page Group, die finews.ch exklusiv vorliegt. Auch die Coronakrise dürfte Bankerboni weit weniger treffen als gedacht.

Das Coronavirus vermag die Saläre im Swiss Banking nicht anzustecken – davon geht die in der Branche aktive Stellenvermittlerin Page Group aus. Damit bleiben die Löhne mehr oder weniger dort, wohin sie sich bis Ende vergangenen März, also zu Beginn der Coronakrise in der Schweiz, entwickelt hatten.

Wie eine detaillierte Erhebung von Page (siehe Tabelle unten) aufzeigt, die finews.ch exklusiv vorliegt, werden im Bankfach teils weiterhin Spitzensaläre erzielt.

Höchste Boni-Anteil im Investmentbanking

So verdient ein Leiter einer Private-Banking-Sparte ein durchschnittliches Fixum von 340’000 Franken und nochmals im Schnitt 70 Prozent davon in Form eines Bonus. Nicht verstecken müssen sich Investmentchefs mit einem durchschnittlichen Fixsalär von 320’000 Franken sowie Privatmarkt-Spezialisten mit im Schnitt 280’000 Franken Jahreslohn.

Den höchsten Anteil an variablen Vergütungen erzielen Page zufolge Managing Director im Investmentbanking (M&A) mit 90 Prozent des durchschnittlichen Fixlohns von 280’000 Franken. Erfasst wurden in der Lohnstudie die Entwicklung im Verlauf von 2019 bis Ende März 2020.

Base Salary per Sector 500

Nur wenig Druck im Private Banking

«Wir gehen nicht davon aus, dass die Löhne im Banking wegen der Coronakrise unter Druck geraten», sagt Stephan Surber, Senior Partner der Kadervermittlungs-Abteilung Page Executive (Bild unten), zu finews.ch. Die Fixlöhne seien schon seit Jahren stabil; bei den variablen Vergütungen werde zwar noch mehr auf die Performance geachtet. Aber: «Die Ertragslage der Banken hat wegen der Pandemie bisher nicht stark gelitten; die Börsen etwa haben sich nach dem Crash vom März schnell erholt, was auf stabile Gebühreneinkünfte hindeutet.» Der Neugeldzuwachs von Kunden falle hingegen eher schwach aus.

Surber 500

Insgesamt dürften die Boni etwa im Private Banking deshalb nur wenig unter Druck geraten, erwartet Surber. Auf Kaderstufe helfen zudem die oftmals vorhandenen Langzeit-Vergütungspläne, kurzfristige, durch die Performance bedingte Lohnkürzungen zu glätten.

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