Die anderen Banken zahlen bessere Löhne und bieten mehr Aufstiegsmöglichkeiten. Wie sich trotzdem Talente anlocken lassen.
Es ist ein wohl bekanntes Dilemma in der Branche: Bei der Konsolidierung im Swiss Banking spielt es eine wesentliche Rolle, ob ein Institut gute Frontleute anzuwerben vermag. Dabei werden die hohen Bankerlöhne zur Krux. Wer sie nicht (mehr) zu zahlen vermag, fällt als Unternehmen aus dem Rennen.
Das ist offenbar nicht ein Banken-spezifisches Problem, wie der Stellenvermittler Robert Half in einer Umfrage bei 300 Personalverantwortlichen in der Schweiz herausgefunden hat. Dabei kam fast jeder sechste Befragte zum Schluss, dass andere Wettbewerber attraktiver sind und dass dies den eigenen Einstellungsprozess behindert. 14 Prozent sahen in der Vergütung das Problem – «wir zahlen weniger als andere».
Mehr «kann» als «ist»
Um trotzdem das nötige Talent anzuziehen, müssen die betroffenen Firmen anderweitig punkten. Eine Möglichkeit ist, an den eigenen Anforderungen zu schrauben. Sprich: flexibler auf die Qualifikations-Anforderungen einzugehen. Es zählt weniger das «ist»-, sondern das «kann»-Profil, liesse sich das auf den Punkt bringen. Allerdings wird damit inkauf genommen, dass die neuen Mitarbeitenden noch geschult werden müssen.
Andere Personaler mobilisieren das persönliche Netzwerk. Sie holen bei Bekannten in der Branche Empfehlungen ein, auf wen sie zugehen sollen und wie sie die Kandidaten am besten «abholen» können. Immerhin 38 Prozent der Befragten sparen sich die Mühe und setzen auf die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Personalvermittler. Wohl sehr zur Freude von Anbietern wie Robert Half.