Wer an einer nachhaltigen Karriere in der Finanzbranche interessiert ist, sollte die folgenden Ratschläge eines gestandenen Bankers lesen.
Es ist schwierig geworden, als zufriedener und loyaler Banker eine nachhaltige Karriere im Banking zu machen. Das Umfeld ist rauh geworden, in vielen Instituten dominiert das kurzfristige Denken, und am Wohl der Beschäftigten ist nur noch eine verschwindende Minderheit von Banken interessiert.
Trotzdem lohnt es sich, ein paar Ratschläge zu berücksichtigen, wie der britische Banker Tim Skeet. Er ist seit drei Jahrzehnten in der Branche tätig, und anderem bei der Royal Bank of Scotland sowie bei der Bank of America/Merrill Lynch.
Nun hat er seine zehn Guidlines dem britischen Branchenportal «Financial News» anvertraut.
1. Die Perspektive nicht verlieren
Es ist üblich in der Finanzbranche, mit dem Versprechen engagiert zu werden, der Leader von morgen zu sein. Das klingt schön in der Theorie. Doch die Definition von Leadership und wie man zu einer Führungskraft wird, sieht in der Praxis oft anders aus.
- Fazit: Setzen Sie sich ehrgeizige Ziele, aber lassen Sie sich nicht verrückt machen.
2. Die Balance finden
Um lange Arbeitstage kommt man nicht herum. Immer wieder lassen sich Karrierehungrige aber vom Job aufzehren mit fatalen Folgen für sich selbst und ihr familiäres Umfeld. Es gilt somit die Balance zwischen hart arbeiten, privaten Interessen und der Gesundheit zu finden.
- Fazit: Lben Sie Ihr Leben nachhaltig.
3. Den Job nicht über die Familie stellen
Gewisse Berufe lassen sich schlecht mit einer Familie vereinbaren. Dies gilt teilweise auch in der Finanzbranche, wo Banker ihre Familien oftmals erst an zweiter Stelle sehen. Doch geht die Karriere zu Ende, braucht es Rückhalt von den Nächsten. Ein monatlicher Scheck oder ein Gutenachtkuss am späten Abend reichen dafür nicht aus.
- Fazit: Wenn Sie der eigene Hund nicht mehr erkennt, müssen Sie schleunigst etwas ändern.
4. Den Humor nicht vergessen
Das Büffeln von Compliance-Regeln zählt nicht eben zu den Lieblingsbeschäftigungen der Banker. Gleichzeitig gilt es aber, den Spass an anderen Tätigkeiten nicht zu verlieren.
- Fazit: Eine gesunde Portion Humor ist ein probates Mittel gegen Stress.
5. Ab und an ein Bier trinken gehen
Pflegen Sie soziale Kontakte – und zwar nicht nur über die Sozialen Medien, sondern vor allem physisch. Das ist der Schlüssel für die persönliche Entwicklung. Nicht selten öffnet sich eine Türe dank vertrauensvoller Verbindungen zu Branchenkollegen.
- Fazit: Vertrauen lässt sich nicht digitalisieren.
6. Es lässt sich nicht alles kontrollieren
Karriere lässt sich weder integral planen noch absolut kontrollieren. Rückschläge muss man verkraften. Viele Beschäftigten erleben dies oft im dümmsten Moment.
- Fazit: Nicht verzagen, denn nach dem Sturm scheint wieder die Sonne.
7. Einen kühlen Kopf bewahren
Ihr persönliches Verhalten und der Umgang mit Rivalen in heiklen Situationen sagt mehr über Sie aus, als wenn alles rund läuft. Mittelmässige Beurteilungen, Pech und schlechte News sind Teil einer jeden Karriere.
- Fazit: Eine besonnene, ruhige Vorgehensweise in schwierigen Zeiten hinterlässt einen positiven Eindruck bei den Entscheidungsträgern.
8. Der Erfolg zeigt sich in vielen Kleidern
Setzen Sie sich angemessene Ziele und schrecken Sie nicht dafür zurück, ihre Ziele den sich verändernden Umständen anzupassen. Manchmal ist es auf lange Sicht sinnvoller, in eine kleinere Firma mit einem interessanteren Jobprofil zu wechseln. Erfolg drückt sich nicht nur in Dollar und der Anzahl Untergebenen.
- Fazit: Karriere ist kein 100-Meter-Sprint, sondern ein Marathon.
9. Einen Sinn für Kooperation entwickeln
In der Finanzbranche arbeiten oft die besten Leute auf ihrem Gebiet. Sie gering zu schätzen, wäre somit ein Fehler. Viel Grips geht aber nicht automatisch mit sozialen Kompetenzen einher – oft ist es gar mühsam, mit hellen Köpfen zusammenzuarbeiten. Dennoch muss man einen Weg finden.
- Fazit: Eine dicke Haut braucht es, um in der Unternehmenswelt zu bestehen.
10. Einen Schritt voraus Denken
Dies ist der wichtigste Punkt: Wir für einen Schachspieler gilt es, immer einen Zug vorauszudenken. Denn technologische Neuerungen, strategische Änderungen oder fallende Margen in einem Geschäft stellen Jobs schnell zur Disposition oder verhindern Aufstiegsmöglichkeiten.
- Fazit: Es lohnt sich, die Kristallkugel immer gut zu polieren und aufgrund der vermuteten Veränderungen neue Kompetenzen zu entwickeln.