Seine Voraussagen über das Verhalten von Handelscomputern grenzen an Zauberei. Jetzt sieht «Gandalf» möglicherweise schon 2019 die nächste Finanzkrise heraufziehen.
Das zehnjährige «Jubiläum» der Finanzkrise von 2008 wird teils auf skurrile Weise begangen: Für Aufregung gesorgt hat etwa die Meldung, dass sich ehemalige Angestellte der untergangenen Investmentbank Lehman Brother zu Partys treffen.
Mit einer Portion schwarzen Humor feiert auch Marko Kolanovic (Bild links) das Zehnjährige des Beinahe-Kollapses des globalen Finanzsystems: Er hat in einem mehr als 160-seitigen Megareport den nächsten grossen Börsencrash an die Wand gemalt. Noch mehr – ihm zufolge steigt gegen Ende 2019 die Gefahr, dass ein solches Extremereignis tatsächlich eintritt.
2015 Berühmtheit erlangt
Marko Kolanovic? Die amerikanische Grossbank J.P. Morgan beschäftigt ihn als Derivatestrategen und Spezialisten für Computer-basierte Handelssysteme, sogenannte Quants. Lange Zeit wusste ausserhalb der US-Bank kaum jemand etwas über ihn. Bis der heute 43-Jährige mit einem Doktortitel in theoretischer Physik vor drei Jahren derart genaue Voraussagen zum Verhalten von Handelscomputern machte, dass ihn die Agentur «Bloomberg» «Gandalf» nannte.
So heisst ein mächtiger Magier in der Fantasy-Trilogie «Herr der Ringe». Für die Nachrichtenagentur war klar: Kolanovic sei entweder ein Zauberer – oder seine Memos würden so verbreitet gelesen, dass sie zu selbsterfüllenden Prophezeiungen würden.
In seiner neuesten «Prophezeiung» kommt der Zauberer aus dem Hause J.P. Morgan nun zum Schluss, dass der nächste grosse Crash in der Form einer Liquiditätskrise daherkomme – ausgelöst von Maschinen. So sieht seine Vision aus, die er in einem Interview mit dem amerikanischen TV-Sender «CNBC» nochmals bestätigte:
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