Ein Derivate-Stratege von J.P. Morgan sagt die Bewegungen von Handelssystemen so präzise voraus, dass ihn manche für einen Magier halten. Bezüglich Brexit hat er ganz düstere Nachrichten auf Lager.
Marko Kolanovic (Bild links) geniesst an der Wall Street spätestens seit dem «Black Monday» vom August 2015 Kult-Status. Wenige Tage vor dem letzten grossen «Flash-Crash» an den Börsen hatte er vor einer Überreaktion von computerbasierten Handelsstrategien gewarnt – und prompt recht erhalten.
Seither deutete der Stratege der amerikanischen Grossbank J.P. Morgan die Bewegungen der «Quant»-Systeme so oft richtig, dass ihn die Agentur «Bloomberg» schon mit dem Zauberer Gandalf aus der Fantasy-Trilogie «Herr der Ringe» verglich.
Magische Fähigkeiten oder nicht: Was den Brexit betrifft, hat Kolanovic nun erneut eine Voraussage gemacht. Und die hat es in sich.
Auf den «Bremain» gewettet
Laut dem Strategen wetteten nämlich die Quants in grossen Stil auf den «Bremain». Darauf also, dass sich die Briten im Referendum doch für den Verbleib in der EU entscheiden würden. Da nun aber das Gegenteil eingetroffen ist, sitzen die Handels-Programme kräftig in den Miesen – mit nicht weniger als 300 Milliarden Dollar, wenn «Gandalf» Kolanovic rechtbehalten sollte.
Wie die Agentur «Bloomberg» berichtet, weiss der J.P.-Morgan-Stratege auch schon, was in den nächsten Tagen und Wochen passiert. Die Quants müssen von ihren Positionen runter, mit massiven Folgen für die anderen Börsianer.
Und wieder ist Schwarzer Montag
Das Abspulen der Wetten wird zu erhöhter Volatilität führen, ist sich Kolanovic sicher. «Die Verkäufe seitens der systematischen Investoren werden Niveaus wie im Sommer 2015 oder im Januar 2016 erreichen», erwartet er.
Der Schwarze Montag, den der Quant-Guru schon einmal kommen sah, stünde damit schon bald wieder vor der Tür.