Der «Dr. Doom» macht seinem Namen wieder einmal alle Ehre. In einem aktuellen TV-Interview gebrauchte er mehrmals das B-Wort.
Mit hohem Interesse lauschen Anleger weltweit auf die Tipps des bekannten Ökonomen Nouriel Roubini. So auch am Donnerstag, als der Stern-Business-School-Professor in einem Interview mit dem US-Sender «Fox Business» sein aktuelles Markturteil verkündete.
Mehrmals hörte man dabei das Wort «Bubble» – das englische Wort für Blase. Der Vorsitzende von Roubini Global Economics erklärte auch gleich wortreich, wo er denn eine Blase vermutet.
Riskante Kreditvergabe im Niedrigzinsumfeld
Grundsätzlich rechnet er mit langsamen Zinsschritten auf weiterhin tiefem Niveau. Das unterstütze zwar die Wirtschaft, aber führe auch zu einer risikoreichen Kreditvergabe. Und genau hier vermutet er eine Blase – eine Kreditblase, die seiner Meinung nach bald platzen könnte.
Nicht nur Ökonom Roubini vertritt diese Meinung. Auch viele andere Börsenexperten rund um den Globus warnten in letzter Zeit mehrmals vor diesem Zinsen-Dilemma für die US-Notenbank Fed.
Zeichen für eine Überhitzung
Nouriel Roubini sieht ausserdem mehrere wichtige Signale am Markt, die in ähnlicher Weise auch vor dem letzten Finanzkollaps auftauchten. Das ist erstens ein stark zunehmender Handel mit Obligationen von geringer Qualität, zweitens Schulden ohne Schutz für die Anleihengläubiger und drittens Spielarten von sogenannten «PIK-Toggle-Bonds», also stark nachrangige Anleihen, mit denen Zinsen unter vorher festgelegten Bedingungen an das Ende der Laufzeit aufgeschoben werden (Payment-in-Kind-Finanzierungen).
«All die riskanten Dinge aus den Jahren 2006 und 2007 sind wieder zurück. Und zwar auf dem gleichen Niveau, wenn nicht sogar höher», sagte Roubini weiter.
Das alles deutet ihm zufolge auf eine Kreditblase hin – allerdings nur auf den Beginn einer Blase, relativierte er. «Wir befinden uns zwar derzeit nicht an der Schwelle zu einem grösseren Kollaps. Aber das könnte sich schnell ändern», warnte er indes weiter.
Ein Platzen dieser Kreditblase stehe aber nicht unmittelbar bevor. Das dauere noch ein oder zwei Jahren, so der Star-Ökonom.
Hier ist das ganze Gespräch mit Roubini auf «Fox Business News»