Dass der Dr. Doom vorsichtiger geworden ist, beobachten wir hier ja schon seit längerem. Er warnt und warnt, aber die Aktien steigen und steigen – da wird es mit der Zeit natürlich schwierig. Auf Stansberry Radio, einem Anlegerprogramm in Baltimore, wurde Marc Faber jetzt also die entscheidende Frage gestellt: «Auf was sind Sie überhaupt bullish, wenigstens vorübergehend?» (ab 0:46)
Fabers Antwort: Er habe seinen Aktienanteil erhöht. Bargeld und Obligationen seien langfristig weniger verletzlich als Eigenkapital, so sein Argument. Zwar sinken Aktien gelegentlich, aber dann gehört einem immer noch ein Anteil am Unternehmen. Bonds hingegen können eher ausfallen, und bei Bargeld habe man es ja jetzt in Zypern wieder erlebt: «Da teilt dir irgendeine inkompetente Kommission mit, dass dein Bargeld jetzt weniger wert ist.»
Also sei er selber nun in Aktien, Gold, Immobilien und Cash investiert.
Natürlich seien die Börsen jetzt ziemlich voll eingepreist, deshalb sei er grundsätzlich vorsichtig mit Aktien. Eigentlich treibe ihn nur eines um – nämlich dass er keine Short-Positionen hat. Denn eines sei sicher: Die laufende asset inflation werde zu einem Ende kommen, «und ich fürchte, das wird schmerzhaft». Die Frage sei eher, ob einer Anlageklasse nach der anderen die Luft ausgeht, oder allen zusammen.
Allerdings: Auch auf mehrmalige Nachfrage wollte sich Faber diesmal nicht auf einen Zeitrahmen einlassen. Er stellte nur vage fest, dass das Tiefzins-Spiel spätestens in fünf Jahren vorbei sein dürfte. Und sein konkreter Tipp lautete ganz allgemein: «Wenn man mich mit einer Pistole am Kopf zur Wahl zwingen würde, mich für die nächsten zehn Jahre für Bonds oder für Aktien zu entscheiden – dann würde ich die Aktien wählen.»