Weniger Lohn und gar Stellenabbau: Ersten Zahlen von der Wall Street zufolge wird es für die Investmentprofis im Asset Management ungemütlich.
Anders als am Schweizer Finanzplatz, wo im Februar über Sondervergütungen verhandelt wird, fällt die Bonus-Saison in den USA oftmals in den Sommer, bevor das Fiskaljahrs im Herbst endet. Nachdem schon die amerikanischen Investmentbanken bei den Boni zurückbuchstabieren, droht den Angestellte der Fondsbranche nun ein ähnliches Schicksal.
Schlechtester Juni seit 50 Jahren
Wie nämlich die Beratungsfirma Johnson Associates errechnet hat, ist das Volumen der «Anreize» für die Investmentprofis gegenüber dem Vorjahr um einen Fünftel zurückgegangen. Mehr noch: im Asset Management werde es in den kommenden Monaten zu einem Stellenabbau kommen, warnen die Berater. Manche Firmen hätten bereits in aller Stille begonnen, Jobs zu streichen, wie das Portal «Institutional Investor» vorab aus dem Bericht zitierte.
Nach dem Rekordjahr 2021, als die meisten Firmen Personal einstellten und das Füllhorn über fleissigen Mitarbeitenden ausschüttenden, zeichnet sich damit eine schmerzliche Trendwende ab; natürlich ist diese mit dem Bärenmarkt an den Börsen begründet. Vergangenen Juni performte der US-Leitindex S&P 500 so schlecht wie in einem halben Jahrhundert nicht mehr.
Rapider Gewinnrückgang bei UBS und CS
Da wie im Investmentbanking die Trends im Fondsgeschäft an der Wall Street geschmiedet werden, muss sich wohl auch die hiesige Branche auf weniger pralle Lohntüten gefasst machen. Die Ertragskraft von grossen Schweizer Akteuren wie die UBS und die Credit Suisse (CS) im abgelaufenen zweiten Quartal spricht diesbezüglich eine deutliche Sprache.
Ohne Sondereffekte hätte sich der Vorsteuergewinn des UBS Asset Management zum Vorjahresquartal knapp halbiert; bei der CS bildete sich der adjustierte Vorsteuergewinn um 75 Prozent zurück. Letzteres Institut senkte dabei die Ausgaben für Löhnen zum Vorjahr bereits um 5 Prozent.