Banking ist zumeist eine sitzende Tätigkeit. Trotzdem könnte es sich lohnen, das auf-einem-Bein-Stehen regelmässig zu üben.
In den gegenwärtig höchst turbulenten Finanzmärkten die Balance im Portefeuille zu finden, ist zweifellos eine Kunst. Im Vergleich dazu erscheint es banal, auf einem Bein zu stehen. Doch möglicherweise entscheidet gerade diese Fähigkeit über Leben und Tod: Das jedenfalls besagt eine Studie von Forschern am Department of Physical Therapy der New York University, die gegenwärtig für einiges Aufsehen sorgt.
Noch kein bewiesener Zusammenhang
Was die Forscher dort behaupten: wer es nicht schaffe, 10 Sekunden lang auf einem Bein zu stehen, laufe ein erhöhtes Risiko, in den nächsten zehn Jahren zu sterben – wobei der Tod verschiedene Ursachen haben könne. Zu diesem Schluss gelangten sie nach Tests mit gut 1’700 Probanden im Alter zwischen 51 und 75 Jahren. Zwei Drittel davon waren Männer, das Durchschnittsalter lag bei 61 Jahren. Allerdings konzedieren die Wissenschafter, dass sie bloss eine Korrelation festgestellt haben, und noch keinen Kausalzusammenhang zwischen fehlendem Gleichgewichtssinn und verfrühtem Ableben.
Allerdings sei ein mangelnder Gleichgewichtssinn ein Indikator für eine Vielzahl an Leiden, so die Studienautoren. Entsprechend sei dies als Zeichen zu werten, sich mehr mit der eigenen Fitness und Gesundheit auseinanderzusetzen. Nicht zuletzt drohen Stürze, die oft schwere Folgen nach sich ziehen. Die Forscher fordern deshalb, das auf-einem-Bein-Stehen in die regelmässigen Check-ups von Ärzten aufzunehmen.
Schon 10 Sekunden sind schwierig
Der Gleichgewichtssinn nimmt mit dem Alter ab, ab 50 Jahren kann er gar rapide zurückgehen. Dennoch sollten 50-Jährige typischerweise in der Lage sein, 40 Sekunden lang auf einem Bein zu balancieren. 60-Jährige sollten noch 20 Sekunden schaffen, und 70 Jahre alte Personen rund 10 Sekunden, erklären die Wissenschafter. In den Test «schafften» aber 5 Prozent der 51- bis 55-jährigen Teilnehmenden nicht einmal 10 Sekunden, 8 Prozent der 56- bis 60-Jährigen mussten vorher Halt suchen, und 18 Prozent der 61- bis 65-Jährigen versagten. Und Sie?