Ein gut trainierter Körper sieht schön aus und schützt sogar vor Erkrankungen. In unserer modernen «Sitzgesellschaft» kommen Bewegung und Sport oft zu kurz.
Das schwächt unsere Muskeln, unsere Organe und unser Immunsystem. Ausserdem setzen wir Fett an Körperstellen an, an denen wir das gar nicht wollen. Mit regelmässigem Muskeltraining können wir dem entgegenwirken. Doch was bringt gezieltes Krafttraining wirklich?
Das neue Gesundheitsmagazin Professor Dietrich Grönemeyer - Medizin mit Herz und Seele
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1. Muskeltraining fördert die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems
Wie jeder andere Muskel lässt sich auch der Herzmuskel mit einem Muskeltraining stärken. Das Herz eines trainierten Menschen schlägt pro Minute etwa zwanzigmal weniger als das eines nicht trainierten Menschen. Regelmässiges Krafttraining kann auch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle reduzieren. Wer also fleissig trainiert, kann sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken.
2. Muskeltraining stärkt das Immunsystem
Beim Muskeltraining wird Adrenalin ausgeschüttet und mehr Immunzellen – etwa die nützlichen Killerzellen – gebildet. Unter dem Einfluss von Sport arbeiten diese Zellen dann effektiver. Mit einem starken Immunsystem sind wir weniger anfällig für Infekte, bekommen seltener eine Erkältung oder grippalen Infekt und sind auch besser vor anderen Immunschwächekrankheiten geschützt.
3. Muskeltraining – für mehr körperliche Power und Wohlbefinden
Regelmässiges Training führt zum Muskelwachstum und Fettabbau. Die Muskeln zeichnen sich deutlicher ab und der Körper wird kräftiger. Bei Belastung fühlt man sich nicht so schnell erschöpft und ist allgemein widerstandsfähiger. Zudem verbessert ein trainierter Body die Haltung, führt zu einem aufrechten und selbstbewussten Gang und beugt Rückenschmerzen vor.
4. Muskeltraining – für mehr Brain Power
Krafttraining steigert auch die geistige Leistungsfähigkeit. Durch Aktivierung der Muskeln wird der Körper besser durchblutet, das Gehirn besser mit Nährstoffen versorgt. Auch werden bestimmte Botenstoffe freigesetzt, die unsere Nervenzellen nur so spriessen lassen. Es entstehen neue neuronale Verbindungen im Gehirn mit der Folge, dass sich die Konzentrations- und Denkfähigkeit sowie das Gedächtnis verbessern.
5. Muskeltraining hilft beim Abnehmen
Muskeltraining lässt die Muckis wachsen und das Fett schmelzen, denn das Trainieren von Muskeln beschleunigt den Fettstoffwechsel. Hinzu kommt ein weiterer Abnehm-Effekt: Wird Muskelmasse aufgebaut, verbrauchen Muskeln auch im Ruhezustand Kalorien. Das Abnehmen wird also gefördert – natürlich nur, wenn parallel dazu nicht mehr gegessen wird.
6. Muskeltraining senkt das Krebsrisiko
Menschen, die regelmässiges Muskeltraining betreiben, sind weniger gefährdet, bestimmte Krebsarten zu entwickeln als Couch-Potatoes. Die Muskelaktivität fördert die Freisetzung entzündungshemmender Botenstoffe. Diese gebieten entzündlichen Vorgängen im Körper Einhalt. Chronische Entzündungen bilden häufig die Grundlage für die Entstehung von Krebs.
7. Muskeltraining kann vor Diabetes schützen
Wer regelmässig trainiert, kurbelt seinen Zuckerstoffwechsel an. Der Blutzucker sinkt, die Insulinempfindlichkeit und -ausschüttung werden gesteigert, wenn Muskeln häufig aktiv sind. Die Gefahr für die Entstehung eines dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegels (Diabetes) verringert sich. Menschen mit Diabetes können durch Muskeltraining möglicherweise die Dosierung der Medikamente herabsetzen.
8. Muskeltraining – hilfreich bei Bluthochdruck
Muskeltraining trägt dazu bei, einen hohen Blutdruck zu senken. Oft geht Bluthochdruck mit hohen Cholesterinwerten einher, wodurch sich vermehrt Fettablagerungen in den Gefässen bilden, diese verengen und den Blutdruck in die Höhe treiben. Mit regelmässigem Training kann diesen Gefässablagerungen entgegengewirkt werden. Empfehlenswert ist ein zweimaliges Trainieren in der Woche. Das Krafttraining sollte nur mässig intensiv sein. Extremes Bodybuilding ist bei hohem Blutdruck tabu.
9. Muskeltraining – für feste Knochen
Muskeltraining wirkt auf die Knochen wie eine Verjüngungskur: Werden die Muskeln im Training beansprucht, bildet der Körper mehr Muskelmasse und Knochenmasse. Das wirkt sich positiv auf die Stabilität der Knochen aus und das Risiko für Knochenbrüche sinkt. Mit gezieltem Training lässt sich sogar dem altersbedingten Knochenschwund (Osteoporose) entgegenwirken. Es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen. Auch im fortgeschrittenen Alter ist dies möglich.
10. Muskeltraining macht gute Laune
Krafttraining steigert das Wohlbefinden! Es hilft, Stresshormone abzubauen, denn unter dem Einfluss von Muskeltraining werden Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin vermehrt freigesetzt: Wir fühlen uns glücklich, entspannt und voller Energie. So eignet sich Muskeltraining also auch als Therapiebaustein in der Behandlung einer Depression oder von Angststörungen.
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