Die Luft für Frauenkarrieren im Banking ist dünn. Die Credit Suisse begegnet der Hürde mit Zielmarken, die in den kommenden drei Jahren erreicht werden sollen.
Die Credit Suisse (CS) will mit Initiativen, Programmen und guten Arbeitsbedingungen den Frauenanteil auf allen Ebenen erhöhen. Dass dürfte ein langwieriger Prozess werden und kein Sprint, weiss auch die Bank.
Der Anteil der Frauen an der CS Gesamtbelegschaft von gut 51'000 Mitarbeitenden betrug per Ende 2021 genau 40 Prozent. Der Anteil in leitenden Kaderpositionen (Vice President, Director und Managing Director) machte jedoch nur 28,7 Prozent aus, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht zu entnehmen ist.
Gegenüber dem Vorjahr weisen dabei beide Zahlen nach oben. So lag der gesamt-Frauenanteil 2020 noch bei 39,4 Prozent und im höheren Management bei 27,8 Prozent. Nun nennt die Bank erstmals klare Ziele, wohin die Reise in Sachen Diversität gehen soll.
Studentinnen gesucht
Formuliert werden die Ziele dabei nach Management-Level. So sollen bis ins Jahr 2025 rund 20 Prozent aller Managing Director Frauen sein. Bis 2024 wird auf Stufe Director ein Ziel von 27 Prozent Frauen genannt und auf Level Vice President von 35 Prozent. Der Anteil an der Gesamtbelegschaft soll auf 42 Prozent steigen.
Um die Ziele zu erreichen, habe man eine Reihe von Programmen und Initiativen aufgelegt, wie ein Sprecher gegenüber finews.ch sagte. Als Beispiele nannte er dabei etwa das Diversity-Praktikum, dass sich direkt an Studentinnen wende, oder das globale Leadership Experience & Acceleration Program (LEAP).
An diesem nun erstmals gestartetem zweijährigen Programm würden beispielsweise aktuell 16 Frauen und 14 Männer teilnehmen. Zudem biete man bereits seit einigen Jahren Programme zum Wiedereinstieg in den Beruf nach Karrierepausen. Ebenfalls unterstützt die CS Trainings und Fortbildungen finanziell.
Zwei von dreizehn Managern sind weiblich
Ein wichtiger Aspekt in der Geschlechterfrage seien zudem die Arbeitsbedingungen. Hier würden die Möglichkeiten zu Teilzeit, Homeoffice oder Job-Sharing eine wichtige Rolle spielen, heisst es weiter. Bei der Elternzeit habe die CS mit 26 Wochen Ferien für die Hauptbetreuungsperson und sechs Wochen für die zweite Person Massstäbe in der Finanzbranche gesetzt. Mit Blick auf die Lohngleichheit verfüge die CS über eine eigene Abteilung, die regelmässige interne Analysen durchführt.
In der Geschäftsleitung der Grossbank finden sich übrigens mit Joanne Hannaford als Chief Technology & Operations Officer und HR-Chefin Christine Graeff aktuell zwei Frauen unter den 13 Leitungsposten.