Übers Geld wird in der Schweiz immer noch gerne geschwiegen. Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu rührt nun an dieses Tabu.
Werde ich fair bezahlt? Was verdienen Anfänger in der jeweiligen Branche? Wieviel Gehalt bekommen die Topverdiener? Auf diese Fragen verspricht die auch in der Schweiz aktive Firma Kununu Antworten. Sie bietet neuerdings Gehaltsinformationen zu den gefragtesten Job-Rollen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen war.
Wie auch finews.ch berichtet, hatte die Online-Plattform bereits vor zwei Jahren begonnen, Gehaltsinformationen zu sammeln. Gespeist wird der Dienst von seinen Nutzern – laut der Meldung haben diese bisher vier Millionen Erfahrungsberichte zu verschiedenen Kriterien wie Gehalt, Betriebsklima oder Bewerbungsprozessen im Netz hinterlassen.
Zehn Job-Gruppen aufgeschaltet
Kununu ist nicht unumstritten, vor allem aus Sicht der Arbeitgeber. Die Plattform wird zuweilen als Forum der «disgruntled employees» wahrgenommen, die sich an einem Arbeitgeber rächen wollen. Sicher rührt der neu von Chefin Nina Zimmermann geführte Dienst aber an Tabus: Offen über seinen Job zu sprechen – und auch über seinen Lohn.
Die neu aufgeschalteten Gehaltsdaten sind für 20 Job-Gruppen in Deutschland und jeweils deren zehn in Österreich und der Schweiz zugänglich – und werden nach und nach um weitere Berufsgruppen ergänzt.
Im Schweizer Finanzwesen, wo das Gehalt weiterhin einer der wichtigsten Faktoren für die Arbeitszufriedenheit darstellt, dürften solche Profile auf reges Interesse stossen. Sie ergänzen spezialisierte Erhebungen wie jene des britischen Analysehauses Emolument, die auch via finews.ch zugänglich sind.