Es gibt Sätze, die man besser für sich behält, sonst droht ein Sturz von der Karriereleiter – ein Sammelsurium an Fettnäpfchen.
In Zeiten, in denen die Banken mit beiden Füssen auf der Kostenbremse stehen und Tausende Banker auf die Strasse stellen, gilt es, seine eigenen Aussagen gegenüber Vorgesetzten mit Bedacht zu formulieren.
Das britische Branchenportal «Business Insider» hat diverse Sätze zusammengetragen, die man dem Chef gegenüber besser nie aussprechen sollte. finews.ch hat noch welche dazugegeben.
1. Aber das gehört nicht zu meinem Aufgabengebiet.
Motivation klingt definitiv anders. Wer nicht bereit ist, Aufgaben anzunehmen, die sich ausserhalb des geforderten Rahmens bewegen, kommt kaum für Beförderungen in Frage.
2. Das habe ich doch bereits versucht.
Diese Aussage ist nur erlaubt, wenn klar wird, weshalb frühere Versuche scheiterten, und was es bräuchte, um die Sache zum Erfolg zu führen. Ansonsten klingt der Satz wie eine Kapitulation.
3. Ich habe keine Ahnung.
Die Welt ist so komplex, da ist es normal, keine Ahnung zu haben. Im Austausch mit dem Boss oder an Sitzung ist diese Aussage aber verboten. Ahnungslose sollten daher besser schweigen oder eher erklären: Das muss ich noch gründlich recherchieren.
4. Ist das Ihr ernst?
Kritische Fragen sind erwünscht. Aber sie sollten nicht wie Vorwürfe klingen. Besser wäre: Ich schlage vor, die Sache so und so anzugehen...
5. Ich werde kündigen!
Das ist ein absolutes No-Go und sollte tunlichst unterlassen werden – selbst in Phasen von grösster Frustration. Diese Drohung ist ganz einfach unprofessionell und macht jeden, der das sagt, zu einem illoyalen Mitarbeiter.
6. Bei meinen früheren Arbeitgeber haben wir das anders gemacht.
Steht die Aussage für sich, kann Ihnen das als Illoyalität gegenüber der Firma oder als Besserwissertum ausgelegt werden. Stattdessen gilt es, schlüssig zu erklären, weshalb eine frühere Vorgehensweise auch dem aktuellen Arbeitgeber zum Vorteil gereichen könnte.
7. Ich bin ganz klar unterbezahlt.
Wenn’s witzig gemeint ist, stellen Sie sicher, dass Ihr Chef die humoristische Andeutung auch als solche auffasst. Ansonsten sind Lohnerhöhungen bei Personalbesprechungen zu erörtern – mit guten Argumenten.
8. Ich kann mit ihm/ihr nicht zusammenarbeiten.
Oft sollen solche Aussagen das eigene Versagen kaschieren. Sollte es trotzdem zu einer zwischenmenschlichen Fehde kommen, sucht man lieber das Gespräch und sucht einen Weg der konstruktiven Kooperation. Denn am Ende des Tages, kann man sich selten seine Kollegen aussuchen, und das Management erwartet Resultate.
9. Das ist nicht mein Fehler.
Ein häufiger, aber unnützer und zuweilen gefährlicher Satz. Denn damit wird das Problem nicht gelöst. Stattdessen gilt es, die Sache wieder in Ordnung zu bringen und Massnahmen zu treffen, um die Fehlerquote zu minimieren.
10. Dafür bin ich nicht angestellt worden.
Mit dieser Aussage stossen Sie all jene Kollegen vor den Kopf, die sich für mindere Tätigkeiten nicht zu schade sind. Rosinenpickerei schadet dem Image und somit der Karriere.
11. Ich hab mein Bestes gegeben.
Auch wenn es stimmen mag, stempelt Sie eine solche Aussage zum Versager ab. Denn offensichtlich waren Sie für die Aufgabe nicht gut genug. Legen Sie dar, was gut gelaufen ist, und woran man noch arbeiten muss.
12. Ihr Vorgänger ist mit solchen Problemen jeweils anders umgegangen.
Die Leistung des aktuellen Chefs mit dem früheren Vorgesetzten zu vergleichen, kann nicht gut kommen. Die Aussage ist nicht nur ein Misstrauensvotum gegenüber dem aktuellen Chef, sondern offenbart auch, dass Sie Mühe mit Veränderungen haben.
13. Das hab ich schon so gemacht, als Sie noch ein Baby waren.
Wird Ihnen ein Jungspund vor die Nase gesetzt, der alles umkrempeln will – womöglich zu Ungunsten der Firma – beissen Sie sich auf die Zunge und unterlassen Sie solche Anspielungen aufs Alter. Widerspruch ist dennoch erwünscht, aber auf konstruktive Art und Weise.