Kristina Hooper, Chief Global Market Strategist bei Invesco Asset Management, beleuchtet fünf Themen, die im Mai im Fokus stehen.

Von Kristina Hooper, Chief Global Market Strategist, Invesco

1. Eine höhere Marktsensibilität

Ich glaube, dass die Märkte zunehmend empfindlich auf jeglichen Hinweis reagieren werden, dass das globale Wachstum und/oder die Unternehmensgewinne ihren Höchststand überschritten haben könnten. Das gleiche gilt für Änderungen der 10-jährigen Treasury-Rendite.

Daher sollten wir uns darauf einstellen, dass die Aktienmärkte mit unverhältnismässig starken Kursausschlägen auf Wirtschaftsdaten, Kommentare von Unternehmen und andere scheinbar unbedeutende Entwicklungen reagieren könnten.

2. Entscheidung der US-Notenbank

Bei seiner Sitzung wird der Offenmarktausschuss der Federal Reserve (Fed, US-Notenbank) vermutlich vor allem die Inflationsentwicklung diskutieren. Mehrere Indikatoren haben zuletzt auf eine anziehende Teuerung gedeutet. Dazu gehört der von der Fed am meisten beachtete Inflationsindikator, die PCE-Kerninflation, die für die persönlichen Konsumausgaben steht, die im März auf 1,9 Prozent gestiegen ist1.

Vor diesem Hintergrund rechne ich in diesem Jahr mit drei weiteren Zinserhöhungen der Fed. Der Offenmarktausschuss könnte diese Entwicklung sogar zum Anlass nehmen, die Bilanznormalisierung zu beschleunigen. Das hätte erheblich dramatischere Auswirkungen an den Märkten als eine zusätzliche Zinserhöhung.

Wir werden bei den anstehenden Ankündigungen nicht nur genau hinhören (die Fed wird vermutlich erwähnen, dass sich die Inflation ihrem Zielwert weiter genähert hat), sondern auch das Sitzungsprotokoll kritisch lesen, um ein besseres Bild der Stimmung im Offenmarktausschuss zu erhalten.

3. Entscheidungen über Schutzzölle

US-Präsident Donald Trump wird über die Anwendung 25-prozentiger Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU entscheiden, für die bislang eine vorübergehende Ausnahmeregelung gilt. Das ist eine Entscheidung von potenziell erheblicher Tragweite, da sie das Wirtschaftswachstum in der Eurozone bremsen könnte – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die Wirtschaft ohnehin bereits an Fahrt verloren hat, wie die jüngste Verlangsamung des Wachstums der breiten Geldmenge M3 erneut bestätigt hat.

Ausserdem könnte eine Aufhebung der Ausnahmeregelung die weltweiten protektionistischen Tendenzen noch weiter anfachen. Wir werden die diesbezüglichen Entwicklungen genau beobachten, da die Märkte, zumindest in Europa, sehr negativ reagieren könnten.

4. Iran-Abkommen

Bei seinem kürzlichen Besuch in den USA hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versucht, den Iran-Deal zu retten. Doch das war vergebens, wie sich nun gezeigt hat, nachdem die USA aus diesem Abkommen ausgestiegen sind. Das könnte zu mehr Verunsicherung führen und den Aufwärtsdruck auf den Ölpreis – sowie den Abwärtsdruck auf die Aktienkurse – verschärfen.

5. US-chinesische Handelsgespräche

In diesem Monat trifft sich eine US-Handelsdelegation mit chinesischen Regierungsvertretern in Beijing. Im Moment spricht vieles dafür, dass China bei diesen Verhandlungen eine harte Haltung einnehmen wird. Zum Zeitpunkt dieses Artikels hatte China die zwei drastischsten Forderungen der USA – eine verbindliche Rückführung des Handelsdefizits der USA mit China sowie eine Obergrenze für chinesische Investitionen in die amerikanische Technologieindustrie – bereits vehement zurückgewiesen.

Wir werden die diesbezügliche Entwicklung genau verfolgen, da die Wahrscheinlichkeit eines negativen Verhandlungsergebnisses – und damit einer protektionistischen Abwärtsspirale – zuzunehmen scheint.


1Quelle: The US Department of Commerce’s Bureau of Economic Analysis.


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