Was können Anleger von der Präsidentschaftswahl in Russland erwarten? Federico Garcia Zamora von BNY Mellon Standish wirft einen Blick auf russische Staatsanleihen.

Auf die Präsidentschaftswahlen in Russland am 18. März erwarten wir keine grossen Reaktionen von den Finanzmärkten – wenn überhaupt. Alles spricht dafür, dass Wladimir Putin für weitere sechs Jahre bis 2024 wiedergewählt wird und damit politisch alles beim Alten bleibt.

Laut Umfragen wollen ihn 67 Prozent der Bevölkerung wählen, auch wenn bei diesen Wahlen keine Begeisterungsstürme aufzukommen scheinen.

Konjunktur erholt sich

Wer erwägt, in Russland zu investieren, der kann einen Blick auf russische Staatsanleihen werfen. Wir gehen davon aus, dass sich deren Qualität weiter verbessern wird. Denn Russland erlebt dank steigender Ölpreise und einer strikten Haushalts- und Geldmarktpolitik eine Konjunkturerholung.

In den nächsten Jahren rechnen wir mit einem Wachstum von fast zwei Prozent. Die Inflation liegt mit derzeit 2,2 Prozent auf einem historischen Tief und dürfte auch in den kommenden Jahren unter der Zielvorgabe von vier Prozent bleiben.

Beträchtlicher Spielraum

Dies verschafft der Zentralbank Russlands beträchtlichen Spielraum, um die Geldmarktpolitik zu lockern, was derzeit nicht im Anleihenmarkt eingepreist ist. Wir meinen, dass die Währungshüter die zurückhaltenden Marktprognosen übertreffen und die Leitzinsen von derzeit 7,5 Prozent um 100 Basispunkte senken werden.

Parallel dazu dürfte der Rubel durch die Ölpreise gestützt werden, obwohl das Finanzministerium seine internationalen Devisenreserven zuletzt aufgestockt hat. Insgesamt erwarten wir in Russland deshalb sowohl einen Anstieg der Kurse aufgrund der verstärkten Nachfrage als auch einen stärkeren Rubel.

Kurzum: Von Schwellenländeranleihen in Lokalwährung gefallen uns Papiere aus Russland derzeit am besten.