Von Christos Maloussis, Marktanalyst bei der IG Bank
Die vergangene Handelswoche stand unter dem Eindruck eines möglichen Amtsenthebungsverfahrens gegen US-Präsident Donald Trump wegen seiner Verbindungen zu Russland im Wahlkampf.
Dies führte zu einigen Turbulenzen an den Aktienmärkten und zu einem rasanten Anstieg des Goldpreises. Im Wochenverlauf notierte das Edelmetall in einer Trading-Range zwischen 1'226 Dollar und 1'265 Dollar je Feinunze.
Vermögensverwalter bauen Long-Bestände ab
Der COT Report von vergangener Woche zeigt zwei Tendenzen. Zum einen haben die Produzenten den weiteren Abbau Ihrer Short-Positionen um 6'320 Kontrakte fortgeführt, während sie ihre Long-Positionen um 3'077 aufgestockt haben – ein positives Signal für den Goldpreis.
Ganz anders sieht es bei den Vermögensverwaltern aus, welche ihre Long-Positionen um 19'325 Kontrakte reduziert und gleichzeitig die Short-Position um 10'769 Kontrakte aufgestockt haben. Sie bleiben mit knapp 66T Kontrakten zwar weiterhin netto long, jedoch deutlich unter dem Höchststand von 160T Kontrakten Ende April.
Widerstand bei 1'270 Dollar
Charttechnisch bewegen wir uns derzeit in einer sehr interessanten Trading-Zone. Bei knapp 1'270 Dollar je Unze verläuft derzeit der langfristige Abwärtstrend (unten in rot), welcher seit 2011 Bestand hat und sich in den letzten Jahren bereits mehrfach als unüberwindbarer Widerstand entpuppt hat.
Auch in der vergangenen Woche fand die dynamische Aufwärtsbewegung kurz vor Erreichen dieser Marke ein jähes Ende. Ohne fundamentalen Grund (etwa ein Amtsenthebungsverfahren Trump) sieht es vom Chartbild derzeit jedoch eher schwierig aus diese Marke zu überwinden.
Ein Rücksetzer im Kurs auf 1'240 Dollar scheint in dieser Woche wahrscheinlicher bevor ein neuer Anlauf genommen wird. Bricht die Widerstandslinie mit Dynamik, eröffnet dies für die kommenden Wochen jedoch den Weg zum Jahreshoch von 2016 bei 1'380 Dollar je Feinunze.