In der vergangenen Woche erholte sich der Goldpreis. Nachdem ein Mehrwochentief bei 1'215 Dollar je Feinunze erreicht wurde, stabilisierte sich der Markt und konnte die Woche mit einem kleinen Plus abschliessen.
Unterstützung für diese positive Entwicklung bot der am Freitag publizierte Commitment of Traders (COT) Report der CFTC, der unter anderem die Handelspositionierungen von Produzenten und Vermögensverwaltern zeigt.
Zwar reduzierten die Vermögensverwalter ihre spekulativen Nettolongposition von +143T Kontrakte auf nur noch +96T Kontrakte jedoch ist die Entwicklung bei den Produzenten relevanter. Hier konnten wir eine Reduzierung der Nettoshortpositionen von -153T auf nunmehr -138T Kontrakte sehen.
Positive Signale für den Goldpreis
Zur Erklärung: Produzenten sind per Definition netto short, da sie mit Terminkontrakten ihre physischen Bestände absichern. Produzenten sind mit ihrem Einblick in die Fördermengen und folglich in die Preisentwicklungen Insider im Markt.
Eine Reduktion der Nettoshort-Position kann also entweder als Reaktion auf geringere Fördermengen und einem daraus resultierenden geringeren Absicherungsbedarf oder einer zunehmend bullischen Grundpositionierung gewertet werden. Beides sind positive Signale für den Goldpreis.
Technische Reaktion auf den Abverkauf
Die derzeitige Entwicklung in Gold kann als technische Gegenreaktion auf den seit Mitte April anhaltenden starken Abverkauf gesehen werden. Eine weitere Erholung im Laufe der Woche bis auf 1,240 Dollar ist also durchaus möglich. Danach wird die Luft jedoch dünner.
Zunächst müsste der 200-Tage exponentielle gleitende Durchschnitt und ein hier verlaufender Widerstand nach oben durchbrochen werden um den Weg auf 1'245 bis 1'250 Dollar freizumachen.
Folgenschwerer Bruch
Fundamental gibt es derzeit jedoch keinen Grund für eine stärkere Erholung. Auf der unteren Seite könnten die Unterstützungen bei 1'225 und 1'215 Dollar erneut getestet werden. Ein Bruch dieser Niveaus würde eine Anschlussreaktion bis auf 1'200 Dollar zur Folge haben.