Neuenburg ist zweifelsohne eine Stadt zum Entdecken – ein Geheimtipp sozusagen, der sich in einer überraschenden Vielseitigkeit offenbart.
Als Uhrmacher-Metropole an einem wunderbaren See gelegen, hat die Gegend sowohl landschaftlich als auch kulturell enorm viel zu bieten – unter anderem das Centre Dürrenmatt.
Dort hat der grosse Schweizer Schriftsteller und Dramatiker Friedrich Dürrenmatt gelebt und gearbeitet. Das vom Tessiner Mario Botta entworfene Centre Dürrenmatt, welches das alte Wohnhaus integriert, wurde im Jahr 2000 eröffnet und widmet sich dem gesamten Schaffen des Künstlers.
Nur wenige Schritte von der Neuenburger Altstadt entfernt, befindet sich das Fünf-Sterne-Hotel Beau-Rivage. Die einzigartige Lage unmittelbar am See lässt jeden Aufenthalt zu einer einzigartigen Erfahrung werden.
Seit 2004 steht es unter der Leitung des Zürcher Hoteliers Thomas Maechler (Bild links), der das Haus mit 66 Zimmern und Suiten sowie dem Gault-Millau-Restaurant «O'terroirs» in eine Oase der Gastfreundschaft, des gehobenen Komforts und der Behaglichkeit verwandelt hat.
Herr Maechler, warum sind Sie Hotelier geworden?
Während meinen Schulferien durfte ich regelmässig Manfred Hörger, dem Direktor des Hotel Savoy Baur en Ville in Zürich, zur Hand gehen. Er ist mein Ziehvater, der mich sozusagen auf den Geschmack brachte. Später besuchte ich die Hotelfachschule in Lausanne und erhielt nach deren Abschluss meine erste Stelle bei der amerikanischen Four-Seasons-Gruppe. Man erfährt jeweils erst ein paar Wochen vor Beginn, wohin es einen verschlägt.
Ich hatte Glück und durfte ins Hotel Pierre in New York. Dort blieb ich fast fünf Jahre – eine grossartige Zeit. Nach den fünf Jahren zog es mich zurück in die Schweiz, wo ich bei der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredite anheuerte, bevor ich zusammen mit meinem Schwiegervater, Yves Piaget, das Beau-Rivage in Neuenburg übernehmen konnte. Seit 2010 bin ich alleiniger Eigentümer des Hauses.
Was macht Ihr Hotel aussergewöhnlich?
Ich sage gerne, wir sind ein «grosser Fisch im kleinen Teich». Für mich ist die Stadt Neuenburg ein absoluter Geheimtipp und wir das führende Hotel am Ort. Das prächtige Gebäude liegt unmittelbar am See, mit einem kleinen Strand. Unser Restaurant «O'terroirs» hat 15 Gault-Millau-Punkte und eine wunderbare Terrasse mit Blick auf die Berner- und Waadtländer Alpen.
Wir verfügen über einen kleinen, aber feinen Spa-Bereich, und als jüngste Attraktion bieten wir einen Esstisch für vier Personen direkt in der Hotelküche. Der Gast isst sozusagen am Ort des Geschehens.
Verraten Sie uns eine unvergessliche Anekdote aus Ihrem Hotel?
Da gibt es jede Menge; etwa jene von dem 14-jährigen Mädchen aus Kasachstan, das für seine ganze Familie den Hotelaufenthalt organisierte, weil niemand von ihren Angehörigen Französisch sprach. Oder der Luftwaffenchef eines Golfstaates, der seine sehr teure Uhr bei einem Neuenburger Hersteller mit dem Helikopter abholte und mich danach fragte, wie teuer den meine Armbanduhr sei.
Gerne erinnere mich auch an das Ehepaar, das mit seiner Yacht Segelferien auf dem Neuenburgersee machte, und die Frau jede Nacht zu uns ins Hotel schlafen kam, weil sie das Schaukeln an Bord nicht aushielt.
Was heisst aussergewöhnlicher Gästekomfort für Sie?
Letztlich sind es immer einfache Dinge, die das gewisse Etwas ausmachen: Aufmerksamkeit, zur Stelle sein für die Gäste, auch als Direktor, persönlichen Service bieten, die Leute beim Namen nennen oder eben Originalität offerieren, wie Sitzungen in unserem neuen Weinkeller, der Gästetisch in der Hausküche oder die Dürrenmatt-Romane auf dem Nachttischen in jedem Zimmer. Erwähnen muss ich auch die Micro-Scooter in jedem Zimmer, die der Gast für seine Ausflüge in der Stadt nutzen darf.
Berühmte Gäste?
Aus Diskretionsgründen möchte ich manche Gäste nicht erwähnen, aber bei einigen darf ich eine Ausnahme machen. Besonders gefreut hat mich das Treffen mit Claude Nicollier. Von einem Astronauten geht eine enorme Faszination aus. Ich durfte auch viele Staatsmänner und Polit-Grössen empfangen, die von Bern auf einen Sprung nach Neuenburg kamen – nicht zuletzt wegen der Uhrenindustrie.
Unvergesslich ist der Aufenthalt der portugiesischen Fussball-Nationalmannschaft mit Cristiano Ronaldo & Co., die während der «Euro 2008» drei Wochen lang bei uns wohnte.
Was sind Ihre nächsten Pläne?
Wir renovieren laufend unsere Zimmer, so dass wir das Hotel rundum erneuern und modernisieren können, ohne es vollständig zu schliessen. Ausserdem richten wir einen Tagungssalon neu als Bibliothek ein und wollen mit unserem Restaurant «O'terroirs» einen weiteren, den 16. Gault-Millau-Punkt hinzugewinnen.
Was bietet Ihr Hotel für ein unvergessliches Wochenende?
Jede Menge: Besonders exklusiv ist ein Package, das den Besuch eines Uhrmachers umfasst, und wo der Gast seine eigene Uhr konzipieren, zusammenschrauben und schliesslich nach Hause nehmen kann (siehe weiter unten).
Im Winter bieten wir Husky-Hundeschlitten-Ausflüge auf der Vue-des-Alpes – im Sommer Harley-Davidson-Wochenende, City-Breaks auf den Spuren von Friedrich Dürrenmatt oder Gourmet-Tage mit Absinth-Degustationen.
Ihr Geheimtipp in der näheren Umgebung?
Schlittschuhlaufen auf dem Lac des Tallières bei La Brévine, dem Sibirien der Schweiz - im Winter bei minus 30 Grad Celsius mit anschliessendem Besuch unseres kleinen Hotel-Spas. Im Sommer ein Besuch im Golf & Country Club Neuchâtel in Saint-Blaise oder Wanderausflüge im «Creux du Van», sozusagen die Rocky Mountains der Schweiz.
Diese eindrückliche Felsenarena ist das älteste Naturschutzgebiet der Schweiz, wo die bis zu 200 Meter hohen Felsen senkrecht abfallen und einen hufeisenförmigen Kessel bilden. Oben führt ein atemberaubender Weg der Krete entlang. Unterwegs finden sich viele kleine Gasthütten.
Wer es urbaner mag, entdeckt die Neuenburger Altstadt, verbunden mit einem Besuch im Schloss, mit Blick auf die 1'000-jährige Stadt, oder entdecken Sie die kulinarischen Köstlichkeiten in der Confiserie Walder, ihre «Verführungen» sind schweizweit begehrt.
Perfect Weekend: «Make your own luxury watch»
Entdecken Sie vor dem malerischen Hintergrund eines alten Uhrmacherhofs im Herzen des «Watch Valley» das Innenleben einer mechanischen Uhr und gestalten Sie mit Ihren Händen Ihren eigenen Zeitmesser.
- Willkommens-Apéro mit köstlichen Häppchen
- Reichhaltiges Frühstücks-Buffet
- Zwei Tage privater Einführungskurs in die Uhrmacher-Kunst, verbunden mit der Kreation einer eigenen Uhr
- Zwei Diners, serviert im Hotelrestaurant «O'terroirs»
- Ein Diner im Restaurant «Le Bocca» (1 Michelin-Stern / 17 Gault & Millau-Punkte)
1, Esplanade du Mont-Blanc, CH - 2001 Neuchâtel
Telefon: +41 32 723 15 15, Telefax: +41 32 723 16 16 – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!