Für die Real-Asset-Studie 2019 hat Aviva Investors mit 500 Anlageentscheidern in ganz Europa gesprochen, die ein verwaltetes Vermögen von mehr als 600 Milliarden Euro repräsentieren.
Louise Kay, Global Head of Client Solutions, Aviva
Nach einem ruhigen 2018 ist an den Finanzmärkten ein Gefühl der Unruhe zurückgekehrt. Das Wachstum lässt nach und die Zentralbanken, angeführt von der US-Notenbank, haben in Bezug auf Zinserhöhungen eine Kehrtwende vollzogen. Die Summe der Anleihen mit negativer Rendite war im September auf 17 Billionen Dollar gestiegen, was die Sorgen der Anleger widerspiegelt.
Die Aktien sind gefallen, und die Aussicht auf Handelskriege hat sich zu einem Hauptrisiko für die Weltwirtschaft entwickelt. Trotz oder vielleicht wegen dieser Entwicklungen zeigt die Real-Asset-Studie 2019, dass die Nachfrage nach Sachwerten bei institutionellen Anlegern nach wie vor stark wächst. Die Frage ist, ob es genügend geeignete Gelegenheiten gibt, um diese Nachfrage zu befriedigen.
Immobilien-Schuldtitel sind der beliebteste Bereich bei den Versicherern; 54 Prozent der Befragten rechneten damit, ihre Investitionen in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen, und 61 Prozent der Befragten in Skandinavien waren bestrebt, ihre Allokationen zu steigern. Bei den Pensionsfonds möchten 70 Prozent der skandinavischen Anleger ihr Engagement in direkten Immobilien ausbauen, im Vergleich zu 53 Prozent der Anleger in Pensionsfonds insgesamt.
Geringes Angebot
Tatsächlich ist die Nachfrage insgesamt stark, wobei sowohl Versicherungskonzerne als auch Pensionskassen Infrastrukturaktien und strukturierte Finanztitel deutlich favorisieren und damit rechnen, in den nächsten zwölf Monaten ihre Investitionen zu erhöhen. Das Angebot wird jedoch als Problem angesehen.
Trotz der Erwartung, dass der stärkste Anstieg der Investitionen im Bereich Immobilienschuldtitel erfolgen wird, halten 37 Prozent der Versicherer das Angebot für gering. Auch glaubt ein Viertel der Befragten, dass das Angebot an Infrastrukturaktien und strukturierten Finanztiteln beschränkt ist.
Zahlreiche Hürden
Als grösstes Problem gilt Illiquidität, da der Handel mit grossen Infrastruktur- und Immobilienwerten traditionell schwierig ist. Dies erklärt zum Teil den Aufstieg neuer Instrumente wie des britischen IPSX, eines Index, der es institutionellen Anlegern ermöglichen soll, börsennotierte Aktien von einzelnen Vermögenswerten zu handeln.
Laut dem ‹Emerging Trends Report 2019› des Beratungsunternehmens PwC und dem Urban Land Institute wurde erwartet, dass die Investitionen in europäischen Immobilien im laufenden Jahr von asiatischen Investoren angeführt würden.
Erstmals in Immobilien investiert
Dem Bericht zufolge waren 69 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Investitionen aus Asien steigen würden. Dabei wurde erwartet, dass die japanischen Pensionsfonds die Führung übernehmen würden, nachdem Japans Government Pension Investment Fund, der über ein Vermögen von 1,2 Billionen Dollar verfügt, erstmals in Immobilien investieren durfte.
Auch das schwache Pfund dürfte die globalen Anleger zu britischen Infrastruktur- und Immobilienwerten treiben. Wie die Real-Asset-Studie 2019 Umfrage zeigt, können jedoch die Schwierigkeiten bei der Bewertung der Performance, der langfristige Kapitaleinsatz und auch fehlendes internes Fachwissen bezüglich Alternativen weitere Hindernisse darstellen.
Zugang zu erstklassigen Projekten
Einige globale Investoren überwinden diese Probleme, indem sie in grosse neue Sozialinfrastruktur-Projekte investieren und damit Zugang zu erstklassigen Projekten ab deren Beginn erhalten.
In Manchester verfolgt Aviva diesen Ansatz im Auftrag der Anleger in Enterprise City, das am früheren Standort der Granada-Fernsehstudios in der Gegend von St. John‘s gebaut wird. Ziel ist es, gemeinsam mit dem Bauträger Allied London eines der führenden britischen Digital-, Medien- und Unternehmenszentren zu etablieren.
Moderne Industrie
Nach der Fertigstellung wird Enterprise City eine gewerbliche, gemischt genutzte Fläche von über einer Million Quadratmetern umfassen, darunter Büros, Fernseh- und Filmstudios, Hotels/Freizeitangebote und verschiedene Immobilien-Infrastruktureinrichtungen in zehn Gebäuden. Es wird einen Ort für die moderne Industrie in Manchester bieten.
Dieser Ansatz ist ein Weg, um die hohe Nachfrage der Investoren zu befriedigen und das begrenzte Angebot an Immobilienwerten abzumildern.
Konstruktive Wege
Da neue Marktteilnehmer hinzukommen und die vorhandenen Investoren ihre Allokationen erhöhen, besteht die Gefahr, dass Teile des Marktes überfüllt werden, während die Liquidität für einige nach wie vor ein Problem darstellt. Investoren und Vermögensverwalter finden jedoch konstruktive Wege, um diese Herausforderungen zu meistern.
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