Die Statistiken des WWF sind ernüchternd: 8 Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr im Meer oder umgerechnet eine LKW-Ladung pro Minute.

Bei dieser Menge deutet einiges darauf hin, dass es schon in 30 Jahren mehr Plastik als Fische im Meer geben wird. Plastikmüll ist aus diesem Grund ein ernstzunehmendes Problem unserer Gesellschaft, das immer mehr angesprochen wird.

Die Unternehmen – Vorreiter und Problemlöser

Es kann gut sein, dass in Ihrem Haushalt bereits heute bestimmte Produkte aus recyceltem Plastikmüll bestehen; zum Beispiel die Shampooflaschen von Head & Shoulders (Procter & Gamble, P&G) oder ein Hautpflegeprodukt von REN (Unilever) – teilweise aus Meeresplastik hergestellt.

Die beiden Konzerne planen nach eigenen Angaben mittelfristig für ihr gesamtes Produktsortiment erneuerbare, wiederverwendbare oder kompostierbare Verpackungen zu produzieren. Damit sind sie nicht alleine; doch was sie besonders auszeichnet, ist ihre Hingabe, auch eine Lösung für den bestehenden Plastikmüll zu finden.

Auf Hilfe angewiesen

So haben sowohl P&G als auch Unilever eine Wertschöpfungskette entwickelt, die von Freiwilligen aufgesammeltes Plastik an Stränden und Flüssen einschliesst. Damit die Wertschöpfungskette funktioniert, sind die beiden Konzerne auf Hilfe angewiesen.

Daher arbeiten sie eng mit der Organisation TerraCycle zusammen, die wiederum Freiwilligenarbeit zum Einsammeln von Plastikmüll in Küstenregionen organisiert, diesen sortiert und weiterverarbeitet. Doch damit nicht genug: Um Recycling im grossen Stil betreiben zu können, haben P&G und Unilever weitere Kooperationen abgeschlossen.

Erster Schritt in eine saubere Zukunft

Hier kommen die französischen Recycling-Riesen Suez und Veolia Environment ins Spiel. Alleine Suez produziert 150’000 Tonnen rezykliertes Plastik in seinen neun Fabrikanlagen in Europa. Bis 2020 soll sich das Volumen nach eigenen Angaben vervierfachen.

Im Zusammenspiel mit TerraCycle und P&G wurde vergangenes Jahr die erste Shampooflasche aus teils rezykliertem Meeresplastikmüll hergestellt. Diese Initiative war keine trügerische PR-Kampagne, sondern ein erster Schritt hin zu einer saubereren Zukunft, der sogar von der Uno ausgezeichnet wurde. Auch Unilever engagiert sich und kollaboriert mit Veolia Environment. Gemeinsam suchen die Konzerne nach Lösungen um gebrauchtes Plastik einzusammeln und die Recyclingkapazitäten zu erhöhen.

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