Die Blockchain wurde als revolutionäre Technologie bekannt, auf der Token wie Bitcoin basieren. Mittlerweile wird sie auch als Infrastruktur zur Ausführung und Aufzeichnung von Transaktionen relevant.

In diesem Beitrag untersuchen wir, wie Smart Contracts, digitale Identitäten und andere innovative Elemente der Blockchain die Investmentbranche grundlegend verändern könnten.

Technologie hat Märkte und Geschäftsleben im Laufe der Geschichte immer wieder umgeformt. Das Internet ist heute ein digitaler Marktplatz, eine Drehscheibe für wirtschaftliche Aktivitäten und ein Speicher für fast das gesamte Wissen der Menschheit. Facebook und andere soziale Netzwerke haben die menschliche Interaktion und Vernetzung neu definiert und den Informationsaustausch gewandelt.

Durch das Smartphone haben Milliarden Menschen ständigen Zugang zu sagenhaften Informationsmengen und ihren sozialen Netzen. Alle diese Innovationen haben wesentlichen Einfluss auf Sozial- und Gesellschaftssysteme, weil sie den Austausch von Informationen, Waren und Dienstleistungen verändert haben. Hinzu kommt, dass es vor 25 Jahren noch keine dieser Technologien gab.

Was wird das nächste technologische Paradigma sein? Unseres Erachtens wird die Blockchain die Kapitalmärkte umfassend wandeln. Sie kann Transaktionen grundlegend verändern, deren Strukturen und Protokolle meist noch recht ineffizient sind.

Professor Bryan Zhang, Mitbegründer des Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF), stellt dazu fest, dass «die Blockchain unsere digitale Infrastruktur nach und nach neu vernetzt und unsere traditionelle Sicht, wie man Daten, Informationen, Anlagen und sogar Rechtsansprüche organisieren und konzipieren kann, infrage stellt».

Wie die Blockchain-Technologie funktioniert

Einfach ausgedrückt, ist die Blockchain ein dezentrales, verteiltes digitales Register, das Transaktionen sicher, nachprüfbar und permanent speichert. Diese Technologie kann viele verschiedene Abläufe und Produkte der gesamten Weltwirtschaft radikal verändern, weil sie drei grosse Vorteile hat: niedrigere Kosten, geringeres Risiko und höhere Effizienz.

Firmen mit Weitblick untersuchen bereits, wie die Blockchain ihre Geschäftsmodelle verbessern oder gefährden könnte. Deloitte befragte 2018 für eine internationale Blockchain-Studie über 1'000 Führungskräfte weltweit: 39 Prozent gaben an, dass ihre Firmen plane, im nächsten Jahr fünf Millionen Dollar oder mehr in die Blockchain-Technologie zu investieren. Vielleicht noch auffälliger ist, dass nur 5 Prozent gar keine Blockchain-Investitionen planen.1

Abbildung 1 zeigt, dass der Banken- und Finanzsektor ein Blockchain-Pionier ist. Wie die «Global Blockchain Benchmarking Study» des Cambridge Centre for Alternative Finance zeigt, nutzt der Banken- und Finanzsektor die Blockchain-Technologie mit Abstand am intensivsten.

Invesco blockchain graph 500

Der Finanzsektor treibt die Blockchain-Revolution voran2

Abhilfe schafft eine verteilte Datenbank respektive ein verteiltes Register. Bei einem traditionellen zentralen System speichert und pflegt ein Teilnehmer alle Daten. Ein dezentrales System benötigt keine Struktur in Form von Nabe und Speichen, sondern ermöglicht bilateralen Datenaustausch (Peer-to-Peer). Noch einen Schritt weiter geht ein verteiltes System. Dort kann jeder Teilnehmer eine Kopie des Registers anlegen und die Datenintegrität jederzeit unabhängig verifizieren.

Für eine solche Datendemokratie ist ein Konsens-Mechanismus nötig, um Änderungen des Registers zu genehmigen. Die zugrunde liegende Annahme ist, dass es sich um ein Konkurrenzsystem handelt, in das böswillige Akteure falsche Informationen eingeben könnten.

Für alle Teilnehmer eines Blockchain-Systems gelten dieselben Regeln, um Änderungen (neue Transaktionen) zu bestätigen und unabhängig ein neues Register zu erstellen. Transaktionen werden erst akzeptiert, wenn sie von der Mehrheit der Teilnehmer bestätigt wurden. Dadurch sinkt das Risiko von Einzelschwachstellen im System.

Transaktionen werden in Blöcken zusammengefasst, die kryptografisch miteinander verkettet werden. Diese Kette enthält alle bisherigen Transaktionen des Registers. Die Datenbank kann nur erweitert werden. Daten früherer Blöcke kann man nicht löschen oder ändern.3 Dies ist der Unterschied zu anderen verteilten Datenbanken: Zur Blockchain kann man nur Daten hinzufügen.


Anmerkungen:

1 Deloitte, «Breaking blockchain open—Deloitte’s 2018 global blockchain survey»
2 Quelle: Cambridge Centre for Alternative Finance, «Global Blockchain Benchmarking Study» 2017. Die Angaben basieren auf 132 Anwendungsbereichen, die in öffentlichen Diskussionen, Berichten und Pressemeldungen oft vorkamen.
3 Das Cambridge Centre for Alternative Finance zeigt in der ersten «Global Blockchain Benchmarking Study», dass es keine absolute Unveränderlichkeit gibt. Theoretisch könnten Blöcke nachträglich geändert werden, wenn sich genug Netzteilnehmer zusammentun.


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