Die freundliche Börsenstimmung hat die Kunden der Online-Bank zum vermehrten Handeln animiert und für ein Ergebnis gesorgt, dass über den Erwartungen liegt. Davon profitieren auch die Mitarbeiter von Swissquote.

Die Online-Bank Swissquote hat im ersten Halbjahr von der ansprechenden Performance der Aktienbörsen und der guten Stimmung der Anleger profitiert. Gemäss der am Dienstag publizierten Mitteilung erreichte der Nettoertrag 316,9 Millionen Franken (+19,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023), der Vorsteuergewinn 169,7 Millionen (+35,9 Prozent) und der Reingewinn 144,6 Millionen Franken (+36 Prozent).

Auch der Anstieg der Kundenvermögen auf den Rekordwert von 68 Milliarden Franken (+19,6 Prozent) ist zu einem grossen Teil auf die freundlichen Märkte zurückzuführen. Doch auch der Nettoneugeldzufluss von 3,8 Milliarden Franken lässt sich sehen. Die Zahl der Kundenkonten sei in den ersten Monaten 2024 um über 36'000 gestiegen, was mehr sei als der gesamte Zuwachs im Vorjahr, hält Swissquote fest, die nun insgesamt mehr als 610'000 Konten führt.

Kryptoanlagen boomen

Besonders auffällig sind auf der Ertragsseite die Kryptoanlagen. Der Nettoertrag stieg dort (von einem absolut moderaten Niveau) um 369 Prozent auf 35,1 Millionen Franken. Hier machten sich sowohl die gestiegenen Preise für Kryptowährungen als auch ein höheres Handelsvolumen bemerkbar.

Die Online-Bank lebt nicht nur vom (Börsen)-Handel, sondern ist selber (über die Muttergesellschaft) auch an der (Schweizer) Börse kotiert. Entsprechend wird es die Swissquote-Aktionäre freuen, dass der Ausblick für das Gesamtjahr nach oben angepasst wird.

Yuh erreicht Gewinnschwelle noch nicht

Neu erwartet Swissquote einen Nettoertrag beziehungsweise einen Vorsteuergewinn für das Gesamtjahr von 615 Millionen respektive 320 Millionen Franken (bisher 595 Millionen und 300 Millionen). Es werde aber empfohlen, das zweite Halbjahr 2024 «mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten, insbesondere im Kryptomarkt», fügt die Online-Bank leicht kryptisch zu.

Auch bei der mobilen Finanz-App Yuh, die Swissquote zusammen mit PostFinance betreibt, wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Zwar gelang es, die Anzahl Nutzer kräftig auf über 235'000 (+58,9 Prozent) zu steigern, und auch die Kundenvermögen nahmen auf 2 Milliarden Franken (+103,2 Prozent) zu. Gleichwohl werde der Beitrag von Yuh an den Vorsteuergewinn 2024 wiederum negativ ausfallen, wenn auch weniger belastend als im Vorjahr.

Auf der Kostenseite ist die Steigerung beim Personalaufwand von 9,6 Prozent auf 75 Millionen Franken beachtlich. Als Gründe dafür werden die Zunahme des Personalbestands (1'156 gegenüber 1'083 Vollzeitstellen), aber auch höhere variable Vergütungen genannt. Offensichtlich hat sich der gute Geschäftsgang auch für die Mitarbeiter ausgezahlt.