Ian Heslop, Manager des Old Mutual North American Equity Fund, sagt im Interview, dass es im Februar unter der Oberfläche vor Abwärtsbewegungen nur so brodelte.
Ian Heslop, war die Korrektur an den US-Aktienmärkten Anfang Februar vorhersehbar?
In den sechs Monaten vor der Korrektur Anfang Februar hatten viele auf die Ruhe und Gelassenheit an den US-Aktienmärkten hingewiesen. Aber für diejenigen, die unter die Oberfläche blickten, war schon lange eine ambivalente und unsichere Lage erkennbar. Wenige haben den genauen Zeitpunkt der starken Abwärtsbewegung von Aktien im Februar vorhergesehen, die man jedoch vor dem Hintergrund mehrerer Beben unter der Oberfläche in den letzten Monaten betrachten sollte.
Welche Beben waren das?
Es kam beispielsweise im November und Dezember 2017 zu einer starken Sektorrotation: Der IT-Sektor, der sich im US-Markt am besten entwickelt hatte, gab einen Teil seiner Gewinne ab, und der Telekommunikationssektor, der bis dahin schlecht abgeschnitten hatte, konnte zulegen. Womöglich handelte es sich dabei um Gewinnmitnahmen. Im Januar 2018 hingegen kehrte die Rotation um, was zeigt, wie schnell sich der Wind in den einzelnen Sektoren drehen kann.
Anfang Februar erreichte der Vix-Index den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren – war das eine Überraschung?
Vielleicht war es noch überraschender, dass er in den Monaten zuvor so lange so niedrig geblieben war. Es scheint wahrscheinlich, dass die Volatilität seit einiger Zeit nicht mehr richtig die Unsicherheit an den Märkten widerspiegelt, wie sie es normalerweise tat.
«Die Indikatoren sprechen eine andere Sprache»
Dadurch, dass in Volatilität auch angelegt wird, etwa über den Verkauf von Optionen, um Rendite zu generieren (die so genannte Covered-Call-Strategie), könnte sie als zuverlässiges Signal an Bedeutung verloren haben. Vielmehr könnten die treibenden Kräfte von Angebot und Nachfrage im Derivatemarkt für die Volatilität ausschlaggebend gewesen sein.
Andere, weniger untersuchte Indikatoren als die Volatilität sprechen eine andere Sprache. Ich habe bereits das Beispiel der Sektorrotation genannt. Die deutliche Abnahme der rollierenden Korrelation stellte sich aber zwischen allen Sektoren ein. Die einzelnen Sektoren haben sich divergierend entwickelt. Auch hat die Korrelation zwischen verschiedenen Aktienpaaren abgenommen. Dies sollte eigentlich dem «Stockpicking» zugute kommen – also auch unserem Verfahren, bei dem wir Aktien nach spezifischen Merkmalen auswählen.
Ist der Ausverkauf im Februar eine Frühwarnung für bevorstehende wirtschaftliche Probleme?
Wir sagen zwar keine Makroereignisse vorher, doch das gesamtwirtschaftliche Bild spiegelt die Unsicherheiten wider, die wir an den Märkten beobachtet haben. Einerseits brummt die US-Wirtschaft: Durch Donald Trumps Steuerpolitik dürften die Unternehmensgewinne künftig weiter steigen und sein Kampf gegen die Regulierung könnte theoretisch zu einem weiteren Wirtschaftswachstum führen, was beides als positiv für die Aktienmärkte angesehen werden kann. Andererseits kann diese Stimulierung der bereits starken Wirtschaft letztendlich dazu führen, dass die US-Notenbank ihre bereits auf den Weg gebrachte geldpolitische Straffung rascher vorantreibt und sich das Umfeld für Aktien deutlich abkühlt.
Wird 2018 das Jahr sein, in dem Value-Fonds aufholen?
Wie hoch die Renditen von Fonds über die Zeit ausfallen, hängt entscheidend davon ab, welcher Anlagestil unter den verschiedenen Marktbedingungen verfolgt wird. Manchmal ist ein Value-Stil gefragt, aber bei weitem nicht immer.
«Es gab aggressive Verkäufe»
Im Jahr 2017 wurde dieser vom Growth-Stil – also Investitionen in Wachstumswerten wie Technologieunternehmen – deutlich übertroffen. Tatsächlich haben sich Wachstumswerte in den zehn Jahren seit der globalen Finanzkrise besser entwickelt als Substanzwerte.
Natürlich könnte es dieses Jahr anders laufen, etwa wenn sich unter Anlegern das Gefühl breit macht, dass günstige Werte es verdient haben, den Vorsprung aufzuholen. Substanzwerte erlebten zuletzt im zweiten Halbjahr 2016 einen Höhenflug, als der «Reflation-Trade» Unternehmen aus dem Russell 2000, den Ölpreis und Finanztitel stark begünstigte. Doch in der ersten Hälfte 2017 kam es dann zu einem deutlichen Rückschlag. Besonders aggressiv fielen die Verkäufe von Substanzwerten in Nordamerika aus. Die zu ziehende Lehre besteht darin, dass ein Anlagestil nicht unter allen Marktbedingungen funktioniert. Deshalb versuchen wir, den Stil des Old Mutual North American Equity Fund an die Marktbedingungen anzupassen.
Ian Heslop ist Leiter Global Equities bei Old Mutual Global Investors. Er verwaltet verschiedene Hedge- und Publikumsfonds sowie Einzelmandate, darunter marktneutrale und Long-only-Fonds. Ian Heslop verfügt über mehr als 20 Jahre Anlageerfahrung und das Team hat für seine Fonds zahlreiche Auszeichnungen gewonnen. Er besitzt einen MA in Chemie von der Universität Oxford und promovierte in medizinischer Chemie an der Universität Edinburgh. Er ist ausserordentliches Mitglied der Society of Investment Professionals.
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Dieses Dokument enthält Informationen über einen Fonds, der als Old Mutual North American Equity Fund (der «Fonds») bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um einen Teilfonds von Old Mutual Global Investors Series plc. Old Mutual Global Investors Series plc ist eine Investmentgesellschaft mit variablem Kapital in Form eines Umbrella-Fonds mit Haftungstrennung zwischen den Teilfonds, die von der irischen Zentralbank gemäss der Durchführungsverordnung zur Richtlinie der Europäischen Gemeinschaften über Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren 2011 (in der jeweils gültigen Fassung) genehmigt wurde und deren Aufsicht untersteht. In Irland eingetragen unter der Registernummer 271517. Eingetragener Geschäftssitz: 33 Sir John Rogerson’s Quay, Dublin 2, Irland.
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