Claudia Calich, Fondsmanagerin bei M&G für Schwellenländer-Anleihen, über die Emerging Markets und ihren flexiblen Investitionsansatz  für diese Anlageklasse.

Anleihen aus Schwellenländern (Emerging Markets, EM) profitierten im bisherigen Verlauf des Jahres von Faktoren wie dem gesteigerten weltweiten Wirtschaftswachstum und nachlassenden politische Sorgen in den Industrieländern. Andere Faktoren dürften die Marktstimmung ebenfalls gestützt haben.

Dazu zählen die höheren Renditen von EM-Anleihen im Vergleich zu ihren Pendants in den Industrieländern und die vielfältige Auswahl an Staats- und Unternehmensanleihen. Dank der Aufhellung der Wirtschaftswachstumsprognosen in den meisten Industrie- und Entwicklungsländern stabilisiert sich derzeit zudem die Bonität der Emittenten von Schwellenländer-Anleihen.

Research entscheidend

Die weltweit besseren Konjunkturaussichten bilden ein vielversprechendes Umfeld für die EM-Anleihenmärkte, da die entsprechenden Kreditratings in der Regel mit den Wachstumsraten korrelieren.

Wie immer erweist sich bei EM-Anleihen für Investitionen jedoch ein selektiver Ansatz auf der Grundlage eines sorgfältigen und stringenten Kreditresearchs als entscheidend.

Vorsicht bei den US-Zinsen

Bisher hat die amerikanische Notenbank (Federal Reserve, Fed) ihre Zinspolitik stets im Rahmen der Markterwartungen angepasst, was dazu beigetragen hat, dass die Reaktionen der EM-Anleihenmärkte recht verhalten ausfielen. Wir sind diesbezüglich der Meinung, dass die EM-Anleihenmärkte weiterhin schrittweisen Zinserhöhungen der Fed standhalten können, und zwar aus den oben bereits erwähnten Überlegungen: bessere Fundamentaldaten, verbesserte Leistungsbilanz und niedrigere auf Dollar lautende Verschuldung.

Einige Länder dürften in der Lage sein, dieses Umfeld besser zu meistern. Dazu zählen Russland, Brasilien und einzelne Länder Osteuropas. Allerdings kann ein Anstieg der US-Zinssätze für andere Volkswirtschaften der Schwellenländer Gegenwind bedeuten. Dies ist ganz besonders der Fall in Ländern, die stärker auf die Finanzierung in US-Dollar angewiesen sind, wie zahlreiche Länder im subsaharischen Afrika.

Für den Ausblick der Schwellenländer bestehen noch weitere Risiken, die beobachtet werden müssen, darunter die wachsenden Spannungen um die nordkoreanischen Waffentests, die Schwankungen der Öl- und Rohstoffpreise sowie der Brexit und seine Auswirkungen auf Europa.

Präferenz für Lokalwährungen

Eines unserer zentralen Anlagethemen des Jahres 2017 ist bisher der Fokus auf Staatsanleihen in Lokalwährungen, die unseres Erachtens nach ihrer Underperformance im Vorjahr ein besseres relatives Wertpotenzial aufwiesen. Die Attraktivität dieser Titel profitierte von Faktoren wie der Aufwertung vieler EM-Währungen gegenüber dem Dollar und den höheren Renditen in diesem Marktsegment.

Das Teilsegment der auf Lokalwährungen lautenden Anleihen bietet in der Regel höhere Nominalrenditen, und in einer Reihe von Ländern dürfte die Inflationsentwicklung den Zenit überschritten haben, wodurch das Wertpotenzial der Realzinssätze steigt.

Darüber hinaus glauben wir, dass der Spielraum für eine Anlage in weltweiten Unternehmensanleihen aus Schwellenländern die Anlagechancen spürbar erhöht, da dieses Fixed-Income-Segment im vergangenen Jahrzehnt besonders schnell gewachsen ist.

Diversifiziert und flexibel

Infolgedessen bietet sich hier nunmehr eine breit diversifizierte Auswahl an Investitionsmöglichkeiten über Geografien, Branchen, Bonitätsstufen und Laufzeiten hinweg.

In den Schwellenländern Europas konzentrieren wir uns unter anderem auf ausgewählte Märkte, die dank ihrer engen wirtschaftlichen Bindungen zur Europäischen Union von der Konjunkturbelebung in der Eurozone profitieren könnten.

Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass Flexibilität für erfolgreiche Anlagen an den Märkten für EM-Anleihen von entscheidender Bedeutung ist.

MG Preis 


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Glossar

  • Anleihe: Eine Anleihe ist ein Darlehen, das in der Regel einem Staat oder einem Unternehmen üblicherweise zu einem festen Zinssatz und für eine bestimmte Laufzeit gewährt wird. Am Ende der Laufzeit besteht ein Rückzahlungsanspruch des Darlehensbetrages.
  • Anlageklasse: Kategorie von Vermögenswerten, wie z. B. Barmittel, Aktien, Anleihen mit ihren Unterkategorien sowie Sachwerte wie beispielsweise Immobilien.
  • Unternehmensanleihen: Von einem Unternehmen begebene festverzinsliche Wertpapiere, die unter Umständen höhere Zinszahlungen als Staatsanleihen bieten, da sie oft als risikoreicher gelten.
    Emerging Market: Volkswirtschaft, die sich in einer Phase des schnellen Wachstums und der zunehmenden Industrialisierung befindet. Eine Anlage in Schwellenmärkte gilt im Allgemeinen gegenüber der in Industriestaaten als risikoreicher.
  • Bonitätsrating: Eine unabhängige Einschätzung der Fähigkeit eines Schuldners, seine Verbindlichkeiten zurückzuzahlen. Ein hohes Rating deutet darauf hin, dass die entsprechende Ratingagentur das Ausfallrisiko des jeweiligen Emittenten für gering hält. Demgegenüber spricht ein niedriges Rating für ein hohes Ausfallrisiko. Die drei bekanntesten Ratingagenturen sind Standard & Poor’s, Fitch und Moody’s. Ausfall bedeutet, dass ein Unternehmen oder eine Regierung nicht mehr seinen bzw. ihren Zinszahlungen nachkommen oder am Ende der Wertpapierlaufzeit nicht den ursprünglich investierten Betrag zurückzahlen kann.
  • Staatsanleihen: Von Staaten begebene festverzinsliche Wertpapiere, die üblicherweise zu einem festen Zinssatz und für eine bestimmte Laufzeit gewährt werden. Am Ende der Laufzeit besteht ein Rückzahlungsanspruch des ursprünglichen Anlagebetrages.
  • Rendite (Ertrag): Bezieht sich auf den Ertrag einer Anlage und wird in der Regel jährlich als Prozentsatz angegeben, basierend auf den Investitionskosten, dem aktuellen Marktwert oder dem Nennwert.

Diese Finanzwerbung wurde von M&G International Investments Switzerland AG, ausgegeben, Talstrasse 66, 8001 Zürich – autorisiert und beaufsichtigt durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht – veröffentlicht.