Institutionelle Anleger delegieren ihre Asset-Allokation zunehmend einem oder mehreren Multi-Asset-Fonds. Warum sie das tun, verrät Valentijn van Nieuwenhuijzen von NN Investment Partners.
Für institutionelle Investoren ist die Möglichkeit, die Verantwortung für ihre Asset-Allokation zu delegieren, der wichtigste Grund für die Popularität von Multi-Asset-Fonds. Das ergab eine von NN Investment Partners jüngst unter institutionellen Investoren durchgeführte Umfrage.
Sieben von zehn (70 Prozent) der befragten institutionellen Investoren, die an der Umfrage1 teilnahmen, erwarten, dass das Engagement bei Multi-Asset-Strategien über die nächsten drei Jahre zunehmen wird, und 16 Prozent erwarten sogar eine erhebliche Zunahme.
Unterschiedliche Gründe
Über die Hälfte (55 Prozent) der Befragten sehen den Hauptgrund für den Erfolg von Multi-Asset-Strategien darin, dass sie eine Lösung für die Delegierung strategischer und taktischer Anlageentscheidungen bieten.
Zwei von fünf Befragten (38 Prozent) gaben als Grund für die Beliebtheit dieser Strategien an, dass sie in einem wachstumsschwachen Umfeld eine bessere risikobereinigte Exponierung bieten.
Informationsflut mit Hochgeschwindigkeit
Knapp ein Drittel (30 Prozent) nannte als Grund, dass Multi-Asset-Fonds die ideale Strategie für den Portfoliokern darstellen. Nur einer von fünf Befragten (21 Prozent) nannte die kapitalschützende Funktion von Multi-Asset-Strategien gegenüber Marktkorrekturen als Grund für ihre Popularität.
Valentijn van Nieuwenhuijzen (Bild), Head of Strategy Multi-Asset bei NN Investment Partners, kommentiert diese Ergebnisse folgendermassen: «In Folge der Globalisierung werden die Finanzmärkte immer vernetzter und komplexer. Gleichzeitig werden sie von Gefühlen und kurzfristigem Denken beeinflusst, die ihrerseits von der Informationsflut ausgelöst werden, die mit Hochgeschwindigkeit die Märkte überschwemmt. Das bedeutet einerseits zusätzliche Risiken für Investoren, aber andererseits auch neue Chancen.»
«Angesichts der Komplexität der Märkte verwundert es nicht, dass die Investoren den Entscheidungsprozess lieber an Multi-Asset-Teams delegieren wollen, die über die Technologie und die Expertise verfügen, um Unmengen von Daten zu ordnen und zu verarbeiten, das Marktverhalten zu analysieren und mit Augenmass auf das sich rasch wandelnde Marktumfeld zu reagieren», so van Nieuwenhuijzen weiter.
Die attraktivsten Merkmale
Was die Nachfrage nach Fonds ohne Benchmark betrifft, erwartet die Hälfte (50 Prozent) der institutionellen Anleger einen Anstieg der Nachfrage, während 15 Prozent das Gegenteil erwarten. Insbesondere geht knapp die Hälfte (45 Prozent) davon aus, dass die Nachfrage nach globalen Multi-Asset-Strategien, die „Behavioural Finance"-Techniken nutzen, über die kommenden drei Jahre zunehmen wird.
Institutionelle Investoren sehen einen leistungsfähigen Anlageprozess als das attraktivste Merkmal der globalen Multi-Asset-Strategien, in die sie investieren, 61 Prozent halten dies für wichtig, darunter auch 28 Prozent, die dies für sehr wichtig halten. Nur 12 Prozent halten dies für unwichtig. Über die Hälfte (55 Prozent) der Befragten gab an, dass völlige Flexibilität, um sich von einer bestimmten Asset-Klasse zu lösen, wichtig sei, 17 Prozent halten dies für unwichtig.
- Die Umfrageergebnisse stammen aus dem eigenen Research von NN Investment Partners, das von Citigate Dewe Rogerson im Februar 2015 unter 226 internationalen institutionellen Investoren durchgeführt wurde.