Die Emerging Markets sind stark in das Jahr 2019 gestartet und bieten weiterhin gute Investmentchancen. Viele Anleger hegen jedoch Zweifel – weil sie mehreren Denkfehlern erliegen.

Von Benjamin Robins, Portfolio Specialist, T. Rowe Price

Zahlreiche aufstrebende Märkte offerieren defensive Chancen, die andere Anlageklassen in Phasen erhöhter Risikoaversion übertreffen können. Das steht im Gegensatz zur weithin verbreiteten Auffassung, dass es sich um eine stark schwankende Anlageklasse mit höherem Beta handelt.

Dank ihrer soliden Fundamentaldaten stechen vor allem Unternehmensanleihen als defensiver Sektor heraus. So glich beispielsweise die Entwicklung asiatischer Anleihen mehr derjenigen von Investment-Grade-Anleihen aus Industrieländern als anderen Sektoren mit höherer Volatilität.

Aktiver Ansatz

Darüber hinaus ist die Korrelation zwischen Emerging Markets und stärker risikobehafteten Bereichen der Industrieländer zurückgegangen und liegt jetzt unter den langfristigen Durchschnittswerten – eine Entwicklung, die das zunehmend eigenständige Verhalten von Schwellenländeranleihen widerspiegelt. Zwar beeinträchtigen negative (geld)politische Überraschungen sowohl die Investitionen in den Emerging Markets als auch in Industrieländern.

Doch kann ein aktiver Ansatz helfen, plötzliche Abstürze abzufedern. Zudem ist dank einiger positiver Reformen in vielen Schwellenländern die Gefahr gebannt, dass im Zuge von einer oder zwei falschen Entscheidungen eine Krise eintritt.

Krise als Chance

Auch wenn manche Schwellenländer nicht von starken Sell-offs verschont bleiben, sollte dies kein systemisches Risiko für diese Anlageklasse darstellen. Im Gegenteil, Crashs eröffnen die Chance, antizyklisch zu agieren und günstig bewertete Titel zu erwerben. Anleger können auf diese Weise ihre langfristige Performance verbessern.

Es liegt auf der Hand, dass ein starkes Wirtschaftswachstum essentiell für die Perspektiven der Emerging Markets ist. Dies muss indes relativiert werden, da es mehrere Gründe gibt, optimistisch zu sein.

  • Länder, die sich zu fiskalischen und politischen Reformen verpflichtet haben, können weiterhin auf eine positive Entwicklung hoffen.
  • Viele aufstrebende Staaten weisen eine wachsende Mittelschicht auf, die die Binnennachfrage stützt.
  • Schwellenländer betreiben inzwischen mehr Handel untereinander als mit Industrieländern.
  • Emerging Market Bonds stehen auf einer soliden Basis. Die fundamentale Verfassung der Unternehmen bleibt trotz des schwierigen Jahres 2018 günstig. Die Ausfallraten von Unternehmensanleihen in diesen Staaten haben einen zyklischen Tiefstand erreicht.
  • Die Verschuldung der Unternehmen ist vergleichsweise gering. Zudem konnten die Emittenten die Laufzeiten der Anleihen verlängern und ihre Bilanzen durch zusätzliche Kapitalpuffer stärken.

T.RowePrice 516

Nicht zuletzt gehen die Zentralbanken zu einer akkommodierenden Geldpolitik über und unterstützen damit die Emerging Markets. Die US-Federal Reserve hat zu Beginn dieses Jahres einen Kurswechsel vorgenommen, so dass nun mit einer längeren Pause vor möglichen weiteren Zinserhöhungen zu rechnen ist.

Derweil reagiert die Europäische Zentralbank auf die Wachstumsverlangsamung, indem sie ihre Zinsen niedrig lässt und ihre lockere Geldpolitik beibehält.


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