Zuletzt haben vor allem Wachstumswerte zur Performance von Emerging-Market-Portfolios beigetragen. Doch auch ausserhalb der «New Economy» gibt es günstige und wachstumsstarke Unternehmen.

Von Irmak Surenkok, Portfolio Specialist in der Equity Devision bei T. Rowe Price

Aktien aus Schwellenländern bieten überdurchschnittliches Potenzial, da sich ihr Konjunkturzyklus noch in der Anfangsphase befindet. Die Märkte durchschritten 2016 ihre Talsohle, so dass sie sich erst in der frühen bis mittleren Phase des Erholungszyklus befinden. In den Emerging Markets lebt die Mehrheit der Weltbevölkerung, die seit der Finanzkrise von 2008 überdurchschnittlich zum globalen Wirtschaftswachstum beiträgt.

Angesichts der Marktturbulenzen Ende vergangenen Jahres stellten Investoren diese Anlageklasse infrage und konzentrierten sich stattdessen auf ein eng begrenztes Spektrum wachstumsstarker Unternehmen aus dem Hightech-Sektor. Die Folge: Ein grosser Teil der Chancen in den aufstrebenden Staaten blieb unbeachtet. Dabei punkten viele Firmen mit einem ordentlichen Wachstum – bei vergleichsweise günstigen Bewertungen.

Hinzu kommt: Kurseinbrüche in den Schwellenmärkten wurden in der Vergangenheit meist durch ein leichtfertiges Ausgabeverhalten verursacht. Doch aktuell liegen die Investitionsausgaben der Unternehmen im Verhältnis zum Umsatz auf einem 16-Jahres-Tief.

Unterschiedliche Usancen

Anlagen in den Emerging Markets unterscheiden sich deutlich von Investments in Industrieländern. So stellt die Suche nach unterbewerteten Firmen mit vielversprechenden Perspektiven angesichts der Vielzahl von Regionen, Ländern und Sektoren eine Herausforderung dar. Nur günstig bewertete Aktien zu kaufen und auf einen Kursaufschwung zu warten, erscheint vor diesem Hintergrund nicht zielführend.

Denn Schwellenländer-Aktien neigen nicht immer dazu, nach einem extremen Ausschlag wieder zu ihrem Durchschnittswert zurückzukehren, weil sie weniger effizient sind als ihre Pendants in den entwickelten Märkten. Zudem können preiswerte Titel wegen undurchsichtiger Eigentümerstrukturen, einer unzureichenden Unternehmensführung und der Dominanz von Familien- und Staatsunternehmen für eine übermässig lange Zeit günstig bleiben. Grundlegend bei der Auswahl «vergessener» Unternehmen ist schliesslich die Liquidität.

Daher konzentriert sich unsere Emerging Markets Discovery Equity Strategie auf liquide Mid-Cap-Aktien und vermeidet kleinkapitalisierte Firmen, bei denen die fehlende Liquidität ein mögliches Risiko birgt. Unser Anlageuniversum umfasst grösstenteils mittelgrosse Gesellschaften mit einem Marktwert von weniger als zehn Milliarden US-Dollar.

Gute Chancen in China

Den Fokus auf übersehene und vom Markt vergessene Aktien mit attraktiver Bewertung zu legen, birgt signifikante Chancen. Mit Blick auf Asien bleibt die wirtschaftliche Transformation Chinas ein wichtiger positiver Faktor. Die Regierung hat konkrete Reformen in Gang gesetzt, gleichzeitig dürfte sich die Fortsetzung der politischen Glaubwürdigkeit positiv auswirken. Das Reich der Mitte wird die Reformen vorantreiben und versuchen, die Wirtschaft nachhaltig auszubauen.

Gute Chancen bergen Unternehmen in Staatsbesitz, obwohl Anleger diese Firmen eher negativ beurteilen. Der langwierige Handelsstreit zwischen China und den USA, die Erhöhung der US-Zinsen und die Stärke des Dollar haben die Stimmung zwar gedrückt, aber die meisten Schwellenländer nicht von ihrem Erholungspfad abgebracht.

Da sich eine ganze Reihe von Anlegern nach wie vor auf hochkarätige Wachstumstitel konzentriert, dabei aber viele verkannte und unterbewertete Unternehmen in den Schwellenländern vernachlässigen, bieten die Emerging Markets im Value-Bereich aussergewöhnliche Anlagechancen.


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