Historisch gesehen ging den letzten zehn Rezessionen in den USA, also über einen Zeitraum von 70 Jahren, immer eine Inversion der Zinskurve voraus. «Daher treibt die derzeitige Abflachung der Kurve das Schreckensgespenst der nächsten Rezession durch die Köpfe der Investoren», so Yves Longchamp, Chef-Volkswirt bei Ethenea.
Einige CEOs von Regionalbanken mahnten bereits die amerikanische Zentralbank (Federal Reserve, Fed) bei der Anhebung der Zinssätze vorsichtig zu sein, um zu verhindern, dass die Renditen der kurzfristigen US-Staatsanleihen höher steigen als die der Langfristigen.
Vorbereitung als Teil der DNA
Obwohl diese Renditedifferenz in den USA zur Zeit noch leicht positiv ist, deutet die «Forward Guidance» der Fed, die Zinsen für mindestens zwölf Monate um 25 Basispunkte pro Quartal anzuheben, auf eine Inversion der Zinsstrukturkurve noch in diesem Jahr hin. Damit wird eine Rezession 2019 wahrscheinlicher.
«Im Hinblick hierauf hat das Management der Ethna Fonds eine qualitative Verbesserung insbesondere der Anleihenallokation in den Portfolien vorangetrieben. Sich rechtzeitig auf die Eventualität einer Rezession vorzubereiten und damit das investierte Kapital zu erhalten, ist Teil der DNA von Ethenea. Dadurch wird ein Portfolio robuster und sorgt in der Konsequenz für eine bessere risikoadjustierte Performance», so Longchamp.
Falsches Signal?
Allerdings ist anzumerken, dass in der Vergangenheit nicht jede Inversion der Zinsstrukturkurve zu einer Rezession führte. Da sie ein falsches Signal liefern kann, muss diese zum Zweck der Genauigkeit in Verbindung mit anderen Indikatoren betrachtet werden.
Hierfür hat sich in der Vergangenheit unter anderem die Entwicklung des S&P 500 bewährt. Bei den letzten zehn Rezessionen sank dieser Aktienindex im Jahr vor dem Wirtschaftsabschwung um durchschnittlich 5 Prozent. Da die Rendite des Index jedoch in den letzten zwölf Monaten mehr als 15 Prozent betrug, lässt sich konstatieren, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im nächsten Jahr recht gering ist.
Ausgewählte Indikatoren
Weitere Schlüsselindikatoren sind die Arbeitslosenquote und das Niveau des produzierenden Gewerbes. Im Durchschnitt acht bis neun Monate vor einer Rezession ist erstere an seinem Tiefpunkt und letztere auf einem Hoch. Doch auch hier geben aktuelle Daten keinen Anlass zur Sorge.
Den genauen Zeitpunkt einer Rezession vorherzusagen, ist ohnehin schwierig, da es kein Set von Indikatoren gibt, das ein absolut zuverlässiges Anzeichen darstellt. Obwohl sich keiner der ausgewählten Indikatoren derzeit im Rezessionsmodus befindet, mahnen jüngste Entwicklungen zur Vorsicht: Die mögliche Inversion der sich abflachenden US-Zinsstrukturkurve in diesem Jahr, die historisch niedrige Arbeitslosenquote um die 4 Prozent und der Einfluss, den stark steigende internationale Handelszölle auf die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe haben, gilt es im Auge zu behalten.
Gut gefüllter Werkzeugkasten in China
«Insgesamt halten wir die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den kommenden zwölf Monaten für gering. Bei Ethenea sind wir der Überzeugung, dass die fundamentalen Entwicklungen die Grundlage jedes Investments darstellen sollten. Insbesondere die Märkte in den USA haben hier weiterhin Potenzial», hält Longchamp fest.
China beweist in den Handelsstreitigkeiten, dass es über einen gut gefüllten Werkzeugkasten verfügt und diesen intensiv nutzen wird, um auf dem avisierten Wachstumspfad zu bleiben. Auch die chinesischen Aktienmärkte bieten weiteres Potenzial. Die USA sorgen mit robustem Wirtschaftswachstum beruhend auf einer unterstützenden Fiskal- und Wirtschaftspolitik auch weiterhin für historisch hohe Unternehmensgewinne.
Wertvolle Hinweise
Da die Zinserhöhungszyklen der Fed jedoch immer in einer Rezession enden, empfehlen wir Anlegern, die Entwicklung der US-Wirtschaft sorgfältig zu beobachten. «Erste Anzeichen einer Wachstumsschwäche in diesem Markt werden den Anlegern wertvolle Hinweise geben, insbesondere für diejenigen Anleger, die in Aktien investiert sind», weiss der Experte. Das aktive Fondsmanagement von Ethenea übersetzt dies in eine für den Anleger angemessene Aktienquote.