Zur Halbzeit des Börsenjahres 2018 ist klar: Die höhere Volatilität bei Obligationen und Aktien ist auf geld- und geopolitische Ereignisse zurückzuführen. Was ein globaler Vermögensverwalter bieten kann, erklärt Edi Aumiller im Interview.


Herr Aumiller, Legg Mason gehört zu den grössten US-Fondsgesellschaften, was zeichnet das Unternehmen aus?

Legg Mason ist ein weltweit führender Vermögensverwalter. Wir wurden 1899 in Baltimore gegründet. Wir verwalteten per Ende März 754 Milliarden Dollar in einem breiten Spektrum von Anlagemöglichkeiten. Unseren Kunden bieten wir langfristige und aktiv verwaltete Anlagestrategien an.

Dabei vereinen wir eine Gruppe etablierter Asset Manager in einem Multi-Boutiquen-Modell. Dieses besteht aus neun spezialisierten Tochtergesellschaften im Aktien-, Anleihen- und Alternativen Bereich sowie Anbietern von Liquiditäts-Strategien. Unsere Tochtergesellschaften sind auf ihren Gebieten branchenführend und verfolgen einen einzigartigen Anlageansatz, um die besten Chancen auszumachen.

Wie funktioniert das Multi-Boutiquen-Modell?

Es vereint neun Spezialisten in ihrer jeweiligen Anlageklassen. In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Gesellschaften übernommen und diese als unabhängige Tochterfirmen bestehen lassen. Damit blieb die Investment-Expertise bestehen. Viele Produktstrategien existieren bereits seit vielen Jahren und werden nun auf der globalen Legg-Mason-Plattform weitergeführt.

Mit diesem Modell ermöglichen wir privaten und institutionellen Investoren auf sechs Kontinenten, von der unabhängigen Denkweise der Portfoliomanager in unseren neun spezialisierten Tochterunternehmen zu profitieren. Die Stärke von Legg Mason liegt dabei im globalen Vertriebsnetzwerk, das als Plattform für alle Boutiquen dient.

Bevor diese Fondshäuser zu unserer «Familie» gestossen sind, haben sie ihre Lösungen meist nur im lokalen Markt und häufig nur auf einem Vertriebsweg wie an institutionelle Kunden angeboten. Wir können ihnen neben dem Vertriebsnetzwerk die ganze Wertschöpfungskette anbieten.

Aus der Schweiz arbeiten wir einerseits eng mit den internationalen Legg-Mason-Büros zusammen, haben aber auch eine vertiefte Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften auf der ganzen Welt. So bieten wir einerseits Standardstrategien in Form von Anlagefonds an. Auf der anderen Seite liegt unser Fokus auf massgeschneiderten Lösungen für unsere institutionellen Kunden. Wir können also jederzeit auf die lokalen Bedürfnisse im jeweiligen Land eingehen.

Bedeutet das, dass jede Boutique einen eigenen Investment-Ansatz verfolgt?

Genau. Jede Boutique hat eine eigene Expertise in ihrem spezialisierten Bereich und trifft die Investment-Entscheidungen zu 100 Prozent unabhängig und eigenständig. Dazu gehören etwa das australische Unternehmen Rare Infrastructure im Bereich Listed Infrastructure, Clarion Partners im Bereich US Real Estate oder Western Asset als globales Fixed-Income-Haus.

Jedes Team arbeitet unabhängig und auf Basis einer eigenständigen Vision, mit einem eigenen Chief Investment Officer sowie einer eigenen Investmentphilosophie, um allen Kunden leistungsfähige Anlagelösungen zur Verfügung zu stellen.

Welche Ziele haben Sie in der Schweiz?