Die Haushaltsdefizite vieler Länder in Kombination mit einem grossen Bedarf an Erneuerungen verlangen nach alternativen Investment-Möglichkeiten. Diese Lücke schliessen Infrastrukturfonds.

Von Eduard von Kymmel, Leiter VP Fund Solutions

Anzahl und Volumen von Infrastrukturfonds steigen stetig, und 2017 könnte sogar ein Rekordjahr für diese stark nachgefragte Anlageklasse geworden sein. Insbesondere Australien und Kanada haben eine langjährige Erfahrung mit derartigen Investitionen.

Europäische Investoren hingegen bekundeten erst später Interesse, sie erhöhen seither aber ihre Allokationen kontinuierlich.

Hoher Finanzbedarf für Infrastrukturprojekte

Es bestehen hauptsächlich zwei Gründe und Interessengruppen für Anlagen in Infrastrukturprojekte: In Entwicklungs-, Schwellen- sowie Industriestaaten existiert eine grosse Lücke, um solche Projekte zu finanzieren, da die Staatshaushalte bereits heute oftmals sehr hohe Defizite aufweisen und somit strikte Budgetpläne verfolgen müssen.

Hintergrund für diese wichtigen Projekte sind unter anderem anhaltendes Bevölkerungswachstum, ökonomische Prosperität sowie häufig eine veraltete und ineffiziente Infrastruktur.

Um Risiken für die öffentliche Sicherheit zu verhindern und hohe Staatsausgaben zu vermeiden, versuchen Staaten vermehrt, diese Projekte und Aufgaben zu privatisieren respektive über den privaten Sektor zu finanzieren. Hierfür kann ein Anlagefonds ein geeignetes Vehikel sein.

Stabile Einnahmen als Ziel

Langfristig orientierte Investoren wie Pensionskassen, Stiftungen oder Versicherungen suchen andererseits nach Alternativen zu niedrig verzinsten Anleihen, Geldmarktinstrumenten oder Immobilienanlagen bei gleichzeitiger Absicherung gegen Inflationsrisiken.

Deren Ziel ist die Erwirtschaftung von stabilen, langfristigen Einnahmen und damit eine Abstimmung der Fälligkeiten ihrer Vermögenswerte mit ihren Verbindlichkeiten unter Einbezug abschätzbarer Risiken. Auch hierfür kann eine Investition in Infrastrukturfonds die passende Lösung sein. Beide Bedürfnisse unterstützen schliesslich den fortlaufenden Trend dieses Fondsvehikels.

Zwei attraktive Segmente

Es gibt grundsätzlich zwei Segmente von Infrastrukturprojekten: ökonomische und soziale. Unter erstgenannte fallen zum Beispiel Anlagen im Bereich Transport (Strassen, Tunnel, Häfen, Züge oder Flughäfen), Energie und Versorgungsunternehmen (Öl und Gas, erneuerbare Energien, Elektrizitätsproduktion und -verteilung, Wärme-/Kälteversorgung) sowie Wasserversorgung und Kommunikation (Netzabdeckung durch flächendeckenden Internetzugang, Telefon, TV, Radio).

Unter sozialen Infrastrukturanlagen werden Anlagen in Schulen, Krankenhäusern, Gefängnissen, Schulungszentren oder sozialem Wohnen subsumiert.

Beiden Segmenten ist gemeinsam, dass es hierfür ein starkes öffentliches Bedürfnis in fast allen Ländern der Welt gibt, der Finanzierungsbedarf der Staaten sehr hoch ist und ohne Unterstützung Dritter derartige Infrastrukturprojekte nicht umgesetzt werden können.

Sehr hohe Hürden

Hinzu kommt, dass Nachfrage und Bedarf fast unabhängig von wirtschaftlichen Kreisläufen und der Wirtschaftsleistung bestehen und eine so genannte Quasi-Monopolstellung existiert.

Regulatorische Beschränkungen und ein hoher Bedarf an Initialinvestitionen stellen überdies sehr hohe Hürden für den Markteintritt dar. Entsprechend übernehmen nationale und supranationale Behörden vermehrt eine korrigierende regulatorische Funktion am Markt.

Alle Aspekte der Nachhaltigkeit

Infrastrukturfonds werden erfahrungsgemäss auch von Investoren genutzt, die neben den klassischen Anlagekriterien wie Rentabilität, Liquidität sowie Sicherheit auch soziale, ökologisch nachhaltige und ethische Aspekte bei ihrer Anlageentscheidung berücksichtigen – also Aspekte, die bei Investitionsentscheidungen und der Gestaltung der Anlagepolitik zusehends nachgefragt werden.

Genau diese Nachhaltigkeitskriterien sind bei Infrastrukturfonds häufig gegeben, beispielsweise durch den Bau von Schulen, Krankenhäusern, Windrädern, Solarparks oder Biomasse-Anlagen.

Luxemburg und Liechtenstein als passende Domizile

Luxemburg und Liechtenstein bieten sich als attraktive Domizile für Infrastrukturfonds an. Hintergrund hierfür sind insbesondere die gestalterische Flexibilität, das wettbewerbsorientierte Umfeld, die regulatorisch und finanzpolitisch hohe Stabilität beider Länder sowie die Beratungs- und Dienstleistungskompetenz in Verbindung mit der Fähigkeit, massgeschneiderte Lösungen anzubieten.

VP Fund Solutions als Fonds-Kompetenzzentrum der international tätigen VP Bank Gruppe verspürt schon seit geraumer Zeit eine verstärkte Nachfrage durch Fondsinitiatoren, die im Bereich von Infrastrukturanlagen tätig sind.

Erstklassige Betreuung

So wurde das Unternehmen 2017 für einen auf Infrastrukturanlagen spezialisierten Schweizer Vermögensverwalter als AIFM, Depotbank und Administrator mandatiert und lancierte Ende letzten Jahres einen für qualifizierte Anleger vorbehaltenen Fonds, der in saubere Energiequellen und Infrastruktur investiert.

Durch die Expertise von VP Fund Solutions erhalten Fondsinitiatoren hinsichtlich Auflage und Lebenszyklus-Management von Infrastrukturfonds eine erstklassige Beratung und Betreuung, und sie können die Chancen dieser aufstrebenden Anlageklasse umgehend nutzen.


Eduard von Kymmel ist Leiter von VP Fund Solutions – das Fondskompetenzzentrum der international tätigen VP Bank Gruppe. Er ist vorsitzendes Verwaltungsratsmitglied (VRP) der VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG sowie VRP und CEO der VP Fund Solutions (Luxembourg) SA.

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